re:publica 2010

Der Mittwoch auf der re:publica sollte der tollste Tag werden, so einige Freunde. Na toll. Ankunft Berlin: Mittwoch 21.26 Uhr Gleis 12. Die Vorfreude und das Wissen darum, dass zumindest digital alles nachzuholen sei, konnten meine Stummung nicht trüben. Denn neben all den tollen Speakern ist das Größte für mich die vielen Menschen zu treffen, mit denen ich das ganze Jahr online verbunden bin. Twittern, Facebooken, Bloggen… hier mal ohne Tastatur in den Fluren, zwischendrin, mittendrin und rundherum.

Peter Kruse fragt am Mittwoch: Ist die Nutzung des Internets eine Glaubensfrage? Was glauben Sie? Peter Glaser eröffnete die re:publica vom achten Kontinent aus. Digitale Faszination, alles eine Glaubensfrage? Das muss jeder selbst für sich entscheiden. Schade, dass ich Mittwoch noch nicht da sein konnte – wunderbar, dass die Stimmung der Teilnehmer durch den ersten Tag gut für meine Ankunft vorbereitet wurde…

Donnerstag konnte ich bei der Ankunft im Friedrichstadtpalast / Kalkscheune die Stimmung fühlen, die mich seit Jahren begleitet: Das Internet ist für mich keine Frage des Glaubens, sondern eine Antwort des Wissens: Hier passiert etwas, da liegen Chancen für unsere Zukunft, die nichts mit Glauben zu tun haben, sondern die vielen Projekte und Veränderungen bestätigen das Potenzial. Nicht nur in meinem konkreten persönlichem Leben – Veränderung, positive Weiterentwicklung (en) – sondern hier in Berlin konkret zu erleben. Bei den Menschen, die sich hier zusammenfinden, um neue Wege zu gehen. Bedenken aufgeben, Neues zulassen. New Paradigm.

Natürlich gibt es auch die „Bedenkenträger“ und die „alles in Frage stellenden“, das ist wichtig im Austausch – aber ich möchte das in einem Zitat von Götz Werner ausdrücken: „Wer will findet Wege – Wer nicht will, findet Gründe!“ Genau so erlebe ich das auch, das ist genau meine Erfahrung – nicht nur im Internet, sondern überall und immer. Das schöne hier zu erleben: Die Wege überwiegen. Viele „neue“ Ideen und die Bereitschaft, der Mut und das Vertrauen das Lösungen möglich sind, jenseits des alten Paradigmas.

Auf der Subkonferenz re:learn gab es einiges, zum Thema „Bildung und neue Wege im alten System“, was nicht nur sehr interessant war, sondern aufzeigt, was alles möglich ist. Am Abend dann noch eine sehr spannende „Talkshow“ zum Thema SlowMediaManifest. Eine interessante Diskussion darüber, was Slow Media bedeutet, bedeuten kann. Letzten Endes entscheidet auch hier jeder selbst darüber – der bewusste Umgang mit Medien ist immer eine gute Diskussion Wert! Danke dafür.

Natürlich, der Freitag: Gestartet mit Götz Werner und dem Thema der bedingungslosen Wertschätzung des Menschen. Sie denken nur Grundeinkommen? Da steckt wirklich mehr dahinter: „In was für einer Gesellschaft wollen wir leben?“. Darüber lohnt es sich doch nachzudenken, oder? Nach vielen Sessions und Gesprächen mehr, endetete der Freitag für mich mit einer sehr gelungenen re:publica.

Fazit der re:publica für mich: Ich konnte in diesem Jahr sehr viel mehr mitnehmen als im letzten Jahr. Das hat für mich nichts mit dem Programm zu tun, sondern vielmehr mit meiner Entwicklung und dem Verständnis darüber, was Internet und das Leben im Netzwerk eigentlich bedeutet. Die Gründe für neue Wege liegen auf der Straße – überall…