2010 – ein neues Jahr beginnt – ein JA zum Leben

Die Unberührtheit dieses ersten Tages – eine ganz besondere Energie und Stimmung! Das neue Jahr hat begonnen. Haben sie sich auch wieder (wie jedes Jahr) etwas vorgenommen? Wünsche und Ziele formuliert?

Ich werde das neue Jahrzehnt, das neue Jahr traditionell mit meiner ganz persönlichen Jahresplanung beginnen. Aber das Wichtigste für mich ist das Jahr ganz bewusst mit einem JA zu beginnen:

Ein JA zu meinen Schwächen und Stärken. Ein JA zu meinen Mitmenschen. Ein JA zur Verantwortung dem Leben gegenüber. Ein JA dem Leben offen zu begegnen. Ein JA zur Weiterentwicklung meiner Persönlichkeit. Ein JA zur Freude. Ein JA. (…) für alles, und zu allem, was mir wichtig ist.

Vor allem ein JA zu meinen Wünschen und Zielen. Ein JA, dass es nicht beim Vorsatz bleibt, sondern dass ich JA zu mir selbst sage:

JA, die Wünsche und Ziele, die ich mir gesetzt habe, die möchte ich auch erreichen. JA – Ich bin es mir wert etwas dafür und für mich! zu tun. Ja, das mache ich voller Freude – warum auch nicht?

Ein neues Jahr, ein neues Jahrzehnt.

Ich sage JA. Wie steht es mit dir /mit ihnen?

Ich wünsche euch/ihnen allen ein glückliches und zufriedenes 2010!

Schule die Spaß macht! Feedback & Erfahrungen

Normalerweise sollte ich jetzt hier die ersten Ergebnisse meines Projektes „Schule die Spaß macht“ präsentieren. Aber die Bildungsinstitutionen haben ihre eigenen Geschwindigkeiten (!…) und so möchte ich Ihnen heute vorab schon mal meine Erfahrungen mit der Bildungslandschaft Deutschland zur Diskussion stellen. Die Idee hinter dem Projekt (Schule die Spaß macht) ist schnell erklärt: Wir alle kennen mehr Schüler und Lehrer, die keinen Spaß in der Schule haben, im Gegenteil: Lust und Freude an der Schule ist eher die Ausnahme. Auch kennen wir die Studien, wie Pisa und Bologna, die nicht wirklich motivierend auf unsere Gesellschaft wirken. Von den (fast) täglichen Negativ-Berichten aus der Presse ganz zu schweigen. Ist es wirklich so schlimm? Sind alle LehrerInnen demotiviert und unfähig unseren Kindern etwas beizubringen? Sind alle SchülerInnen nur Handy simsende Zombies, die ohne jeglichen Respekt über Tische und Bänke springen?

Man könnte manchmal diesen Eindruck bekommen. Die gesellschaftliche Diskussion greift zumindest häufiger in diese, als in eine „positivere Schublade“. Wie immer bei solchen Diskussionen, ist natürlich an jeder Argumentation etwas dran – leider vermisse ich aber den Wunsch nach „wirklichen“ Lösungen. Da geht es dann zumeist nur um die eine oder andere Fraktion (z.B. Lehrer vs. Schüler), oder nur darum der Pisa Studie zu genügen (BRD vs. XY) usw. usf. Für mich bleibt es nach wie vor unverständlich, dass wir aus politischen und/oder finanziellen Gründen nicht das tun, was erforderlich wäre. Es gibt die Erfahrungen anderer Länder, es gibt meterweise Studien darüber, wie der Bildungsbereich erfolgsversprechend verändert werden könnte – aber paradoxerweise dürfen diese nur für Medieninszenierungen herhalten. Was macht es so schwierig? Es geht schließlich darum unsere Zukunft zu gestalten!

Unsere Welt wird immer komplexer, Grenzen verschwimmen, Probleme machen vor Grenzen nicht halt. Für die Lösungen der Zukunft brauchen wir Menschen, die hochflexibel ihr Wissen teilen, austauschen und einsetzen. Wo lernen sie dieses nochmal? Und es geht noch weiter: Schon jetzt haben wir einerseits (Über)Qualifizierung in Bereichen, in denen es keine Jobs gibt und andererseits gibt es Bereiche, in denen Fachkräftemangel herrscht… Arbeitgeber beschweren sich über das Bildungsniveau der Auszubildenden, oder „fertigen“ Studenten (…). Um diese Fehler nicht zu wiederholen, könnten wir heute Weitsicht und Nachhaltigkeit beweisen, indem wir das Bildungssystem auf den heutigen Kenntnisstand unserer Gesellschaft bringen. Ignoranz hat noch nie und bei keinem Thema weiter gebracht! Nachhaltigkeit, alle reden davon – Lösungen in diese Richtung: Nicht, oder nur sehr verschwommen erkennbar.

Meine persönlichen Erfahrungen im Bildungsbereich haben mir gezeigt, dass Lösungen überall möglich wären – auch ohne große finanziellen Investitionen. Die einzige Investition, die wir machen müssen ist die, dass wir Vertrauen haben. Vertrauen in unsere Kinder, Vertrauen in unsere Zukunft. Gesellschaftlich und politisch wird aber lieber darüber diskutiert, wer Schuld an der Bildungssituation hat (…). Die Veränderungen, als Lösungen verkauft, sind Mogelpackungen und das weiß zumindest jeder, der täglich zur Schule oder Hochschule geht (Lernende wie Lehrende).

Soweit, so gut! Ich hatte im letzten Jahr verstärkt im Bildungsbereich als Freiberufler zu tun (mit Lernenden und Lehrenden) und möchte an dieser Stelle einige Erfahrungen und Rückmeldungen zur Diskussion stellen. Immer mit dem Fokus darauf, was wir daraus lernen können (wie passend), um in 2009, jeder in seinem Bereich (z.B. LehrerInnen, SchülerInnen, Gesellschaft, Eltern, Coaches;-), Medien usw.), zur positiven Entwicklung im Bildungsbereich beizutragen:

  • Schule die Spaß macht – für Lernende wie Lehrende eine gute Voraussetzung!
  • Fehlende soziale Kompetenz schafft Probleme
  • Kommunikationskompetenz schafft Lösungen
  • Schuld sind immer die anderen: Bei den Schülern die Lehrer, bei den Lehrern die Schüler, bei den Eltern die…, fehlende Finanzmittel, Beamtentum, Computerspiele usw. usf.
  • Was erwarten wir von den Lehrenden, was von den Lernenden? Wie kommt das zusammen?
  • Wie bereiten wir unsere Kinder auf die Anforderungen in der Zukunft vor? (müsste sich bei der globalen Veränderung unserer Welt nicht auch der Lehrplan anpassen? Brauchen unsere Lehrenden und Lernenden nicht Kompetenzen, die diesen Veränderungen Rechnung tragen?)
  • Warum Beamtenstatus? Welche Vorteile kann er bringen? Gibt es eine Begründung / Vorteile in der heutigen Zeit?
  • Warum investieren wir Milliarden in Krisen, die damit nicht zu bewältigen sind und sparen an der Gestaltung unserer Zukunft? Ist das die viel versprochene Nachhaltigkeit? Wie wert-voll sind uns unsere Kinder, unsere Zukunft? Gibt es rein menschliche Argumente? (z.B. Banken, Wirtschaft vs. Bildung; Profit vs. Mensch und Natur
  • (…)

Meine Erfahrungen im letzten Jahr haben diese (und viele andere) Fragen aufgeworfen und sowohl in den Schulen, als auch in den Hochschulen gibt es viele Beteiligte, die etwas verändern wollen und dieses auch schon tun! Trotzdem ist die Situation weiterhin unbefriedigend, da wir gesamtgesellschaftlich, meiner Ansicht nach, unserer Verantwortung nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln, noch zu wenig nachkommen. Zu viele Steine, die in den Weg gelegt werden, zu wenig Transparenz und Offenheit in den Bildungseinrichtungen… Wie können wir dem begegnen?

Fazit: Es macht keinen Sinn auf Veränderungen bei den anderen zu warten, denn die globalen Veränderungen werden nicht auf uns warten, bis wir soweit sind und uns der aktuellen Situation angepasst haben. Arbeitsmarkt, Klimaveränderung, politischer Alltag (…) „warten“ schon jetzt auf Menschen, die neue Lösungen generieren können. Von daher sehe ich unsere größte Chance darin, sofort zu beginnen – jeder auf seine Art, in seinem Bereich (als SchülerIn, LehrerIn, Eltern usw.). Ich habe für 2009 einiges geplant! Wie sehen Sie das, was ist Ihre Meinung zum Thema?

Anmerkung: Ich habe bewusst keine Links zu Medienartikeln zum Thema gesetzt. An dieser Stelle interessieren mich Ihre Erfahrungen und/oder Ihre Aktivitäten in diesem Bereich ;-))

Die Welt, wie sie mir gefällt Teil 2: Systemisch gesehen

Wir leben in einer Welt voller Systeme – wir leben in Systemen. Das Leben, systemisch gesehen, bedeutet alle Ereignisse und Gegebenheiten im systemischen Zusammenhang zu betrachten. Das Universum, die Planeten, alle Länder unserer Erde, Europa, Währungen, Politik, Gesellschaft, Unternehmen, Familien, der Freundeskreis, unser Körper… sie ahnen es schon: alles Systeme!

Den gesamten Zusammenhang aller Systeme zu berücksichtigen ist natürlich nicht möglich. Es gibt niemanden, der alle Systeme überschauen kann. Selbst wenn, so könnte dieser jemand nicht die Auswirkungen einer Handlung, auf alle Systeme in einem Leben beschreiben können. Alle Systeme in unsere Überlegungen mit einzubeziehen wäre übertrieben – sich die Systeme, in denen wir leben, genauer anzuschauen macht durchaus Sinn.

Um Ihnen „meine Welt“ besser verständlich zu machen, möchte ich Ihnen einige Personen und deren Arbeit vorstellen und zu den daraus folgenden Konsequenzen in meinem Weltbild kommen. Dies ist nur ein kurzer Ausflug in meine Welt und nicht ein wissenschaftlicher Text zu den beschriebenen Theorien! Wer möchte ist eingeladen, über die weiterführenden Links tiefer in meine Welt einzutauchen.

Ludwig von Bertalanffy führte Anfang der 1950er Jahre ein neues wissenschaftliches Paradigma ein. Er wollte weg von der isolierten Sichtweise der verschiedenen Wissenschaften. Denn wenn verschiedene Systeme sich beeinflussen, dann hat das auch Auswirkung auf die Zusammenarbeit verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen. Nichts kann mehr als einzelnes Phänomen betrachtet werden. Alles ist irgendwie miteinander vernetzt und von daher entsteht eine sehr große Komplexität. Dieses neue Paradigma bedeutet, die Kontrolle über ein bestimmtes (Wissens-) Gebiet aufzugeben, und Kollaboration und Partizipation zuzulassen. Kontrolle aufgeben passt gut in mein Weltbild – Loslassen!

Die Kybernetik, etwa zur gleichen Zeit von Norbert Wiener eingeführt, beschäftigt sich als „übergeordnete“ Wissenschaft mit der Funktion komplexer Systeme. Es geht um Kommunikation, Steuerung (Navigation) und Feedback (Rückkopplung) eines Systems (Regelkreises). Ein typischer Regelkreis ist ein Thermostat, welches immer den gewünschten Ausgleich schafft. Um Ausgleich geht es auch in meinem Weltbild (wobei die Thermostate hier andere sind u.a. Ressourcen). Ich möchte gerne noch Heinz von Förster, Mitbegründer der Kybernetik, hinzunehmen. Als Physiker und Philosoph war er ein Meister im Auffinden unserer „Blinden Flecken“. „Wir sehen, dass wir nicht sehen“, oder „Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners“ – Das sind Aussagen, die Sie entweder abschrecken, oder Sie dazu animieren diesem Mann mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Blinde Flecken zu erkennen, immer wieder bewusst darüber sein, dass es weder DIE Wahrheit gibt, noch Richtig oder Falsch. Das passt: Zu der Welt, wie sie mir gefällt.

Niklas Luhmann stellt in seinem Modell die Gesellschaft als komplexes System von Kommunikation dar. Also stellt er nicht den Menschen, sondern die Kommunikation in den Vordergrund. Unter Kommunikation versteht er nicht nur Sprache, sondern auch symbolische Kommunikationsmedien wie Geld, Wahrheit, Liebe und Macht. Das lebendige System ist selbstreferentiell, d.h. es kann einen Bezug zu sich selbst – in seinem System – in Abgrenzung zur Umwelt herstellen. Die Systeme sind autopoietisch, sie erhalten und/oder erschaffen sich immer wieder neu. Der Sinn eines Systems muss vorhanden sein, damit es weiterhin bestehen kann. Vielleicht ist Luhmann deswegen momentan aktueller denn je. Das Zusammenspiel von Kommunikation, Reflexion, der Sinnfrage und der grenzenlosen Kreativität in der Autopoiesis… passt sehr gut, in die Welt, wie sie mir gefällt.

Als SystemCoach prägen mich natürlich auch die Ansätze verschiedener systemischer Schulen. Interessanterweise geht alles auf das neue Paradigma (s.o.) zurück, denn auch, wenn die Schulen verschiedene Ansätze verfolgen, so ist doch der übergreifende Aspekt immer zu erkennen! Die systemische Sicht „schaut“ über das Individuum hinaus, d.h. die verschiedenen Systeme (z.B. Beruf, Familie, Freunde…), in denen die Person lebt werden miteinbezogen. Dies hat nicht nur Entlastung beim Individuum zur Folge (der Druck lastet nicht auf einer Person, oder einer Handlung), sondern ermöglicht ein enormes Spektrum an Lösungsmöglichkeiten. Systemisch heißt auch lösungsorientiert denken und handeln. Es heißt die Ressourcen (im System) zu erkennen, sie hervorzuholen, sie zu nutzen. Kurz: Es ist ein ganzheitlicher Ansatz, der nicht nur nur das Individuum betrachtet, sondern den Ausgleich im System schafft. Ganz so, wie mir die Welt gefällt.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mich die Systemtheorie, mit ihren verschiedenen Facetten, in meinem Denken und Handeln leitet. Ermöglicht sie es mir über meinen Tellerrand hinaus zu blicken und mich als Teil des Ganzen zu sehen. Nicht mehr – aber auch nicht weniger! Was hat das nun für Konsequenzen, mag sich der ein, oder die andere fragen. Ist das Individuum nun wichtig, oder spielt es eigentlich gar keine so große Rolle, universell betrachtet?

Das möchte ich mit einem alten chinesischen Sprichwort beantworten:

„Die Kraft von Schmetterlingsschwingen

ist noch auf der anderen Seite des Erdballs zu spüren.“

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(Fortsetzung mit Teil 3 folgt)