Ein Kurzvideo auf YouTube erinnert daran was systemische Sichtweise bedeutet. Es erinnert an den berühmten Flügelschlag eines Schmetterlings auf der einen Seite der Erde, der auf der anderen Seite einen Wirbelsturm auslösen kann.
Aktuell: Für Probleme werden gerne schöne neue Begriffe etabliert, die uns das Gefühl geben sollen, dass alles unter Kontrolle ist. Der „Rettungsschirm“ soll uns beispielsweise vermitteln (suggerieren), dass mit dem selbigen eine Krise abgeschirmt/gelöst werden kann. Kein Spezialist dieses Planeten kann die Situation auch nur annähernd in ihrer Komplexität überschauen – also verlassen wir uns lieber nicht darauf.
Die Konsequenzen von nur einer bestimmten Handlung (in diesem Video) und deren Komplexität verdeutlichen sehr gut, vor welche Herausforderungen wir weltweit gestellt sind. Ein „Rettungsschirm“ wird da nicht ausreichen, auch kein Präsidentenwechsel in den USA, oder andere medial aufbereitete „Superlösungen“.
Wir stehen hier ganz am Anfang einer neuen Epoche: Globales Denken, kollektive Intelligenz, kollektive „Denkräume“ werden zum wichtigsten Instrument für die Gestaltung unserer Zukunft. Kein einzelner Mensch, oder eine einzelne Aktion kann dieser Komplexität gerecht werden.
Es gilt an dieser Stelle die alten Pfade zu verlassen. Eine Herausforderung und vor allem eine große Chance, nicht nur für die Politik, sondern für uns Alle im globalen Zusammenleben. (Video via)
Zu Komplexität und Intuition ein Beitrag von Professor Peter Kruse:
Was meinen Sie? Was sagt Ihnen ihre Intuition?
Das erste Video ist echt witzig und gut gemacht. Das gefällt mir sehr gut. Zu der frage der Intuition von Dir, kann ich nur sagen, dass für mich vieles komplexer gekocht wird, als es gegessen wird. Wenn ich mich vor einem Auto stelle und Kindern und Laien erzähle wie Komplex dieses Auto ist, mache ich Ihnen einfach unnötig Angst. Viele werde dann vielleicht gar kein Autofahren wollen. Jetzt Anzufangen und zusagen ohje, die Welt ist komplex, Unternehmen sind komplex, Web2.0 ist komplex…und wir Menschen sind eigentlich verloren, aber irgendwie wird es doch gut gehen, ist für mich keine sinnvolle Aussage (Tendenz der Aussagen im zweiten Video für mich). Lösungen sind nicht einfach. Das waren Lösungen auch vor 1000 Jahren nicht. Entscheidungen in Politik und Wirtschaft waren schon immer gut oder schlecht. Bevor die Globalisierung „vollkommen“ war, hatten wir auch keine perfekte Welt. Ich vermute es gab genauso viel gutes und schlechtes auch vorher. Mit der Globalisierung haben sich die Fragen etwas geändert, einige lokale Entscheidungsträger geraten in Panik, da sie nicht mehr wichtig sind, da Entscheidungen jetzt auf einer hören ebene getroffen werden. Dieser Machtverlust und die größere Konkurrenz die bestimmte Personen und Unternehmen ausgesetzt ist eine Veränderung, aber ich empfinde das nicht als komplex.
Und das ich selber mehr Auswahl habe an Flakes im Supermarkt, als vor 15 Jahren, damit kommen die Menschen auch zurecht ohne besonderen Lösungsstrategien. Die US-Amerikanern hatten vor 15 Jahren schon die große Auswahl an Flakes in ihren Supermärkten und es ist nichts schlimmes passiert, obwohl mathematisch mit jeder neuen Sorte Flakes im Supermarkt, dass Problem der Entscheidung wesentlich komplexer wird.
Guter Hinweis: Es geht hier nicht darum Angst zu machen! Es geht um den Hinweis, die Entscheidungen, die heute getroffen werden (politisch, wirtschaftlich…), auf ihre Auswirkungen in der Gesamtheit (soweit „wir“ das heute überschauen können) zu prüfen. Und da stehen „wir“ erst ganz am Anfang.
Wie du geschrieben hast, hat das natürlich sehr viel mit Machtverlust zu tun. Es geht dann eben nicht mehr um einzelne Interessen, sondern um die Interessen aller. Beispielsweise beim Thema Klima oder Wirtschaft.
Zum Beispiel Cornflakes: Die erhöhen deine Wahlmöglichkeiten und wir wissen, Wahlmöglichkeiten zu haben ist besser, als keine zu haben.
Bei der Komplexität von Entscheidungen zu treffen, geht es aber eher auf das erste Video: Es macht schon einen Unterschied, welche Entscheidung der DJ trifft.
In eigener Sache: Als ich den Beitrag heute morgen online stellte hatte ich statt der Komplexität die Komplexibilität geschrieben. Schon erstaunlich… was mich dazu veranlasst hat? Ich weiß es nicht. Aber hier ein Versuch der Worterklärung:
http://blogs.taz.de/wortistik/2006/09/20/komplexibilitat/
Wow! what an thought ! What a concept ! Stunning .. Wonderful …