Gestern wurde ich von Andreas Auwärter (Bildung im Dialog) zum Thema „Lebenswerke“ interviewt. Bei der Anfrage war ich zunächst etwas verwundert: Bin ich schon so alt, dass ich über Lebenswerke etwas sagen kann?
Was ist überhaupt ein Lebenswerk? Die ganz große Sache, auf die man am Ende eines Lebens zurückblickt, oder sind es die ganz vielen kleinen (Lebens)Werke, die zusammen ein großes Ganzes ergeben?
Für mich persönlich auf jeden Fall letzteres. Ich erkenne mehr und mehr einen roten Faden, der die kleinen Werke verbindet und am Ende ein bewegliches Großes entstehen lässt…
Wir hatten ein sehr interessantes Thema über 50 Minuten und ich habe mir den Podcast später noch einmal angehört…
Mein Fazit zu Alexander Rausch aka mindlounge:
Es gab Fragen, die haben mich und meine Arbeit (den roten Faden) mehr berührt und ich konnte aus voller innerer Überzeugung darauf eingehen. Dann gab es andere Bereiche, die ich aus meiner Erfahrung zwar reflektieren konnte – wo ich aber deutlich spüren konnte, dass dieses Thema für mich „durch“ ist.
Insgesamt war es für mich eine Übung in Sachen die mindlounge zu „medialisieren“ und so freue ich mich auf den Februar, denn der wird dann noch das Bild zum Ton bringen.
Ich werde ein Interview zu „mindlounge´s eleven“ und meinen #11ideen machen… es gibt noch einiges zu tun – ich tu´s!
[Anmerkung zu meiner Veröffentlichung dieses Beitrages gestern. Außer der Überschrift („educamp hamburg: (soziales) netzwerken oder oldschool?“), habe ich alles so beibehalten. Nachdem ich meinen Beitrag gestern eingestellt hatte, hat es die Seitenleiste des Blogs „zerschossen“. Ein Zeichen? Bestimmt.
Denn seit meinem Besuch des Educamps in Hamburg gehen mir so viele Gedanken durch den Kopf, dass ich sie schwer (zusammen)fassen kann. Nachdem ich das technische Problem gelöst habe, bleibt das Inhaltliche. Kann ich den Beitrag so online stellen, oder nicht? Ich habe mich entschieden ihn online zu belassen und einen weiteren Beitrag zu schreiben.
Ich nehme das als meine erste Reflexion für ein sehr komplexes Thema beim Educamp: Bildung in Deutschland.]
Zu Netzwerk aus der Wikipedia: „In der Ethnologie, der Soziologie und der Psychologie wurde der Begriff als „Soziales Netzwerk“ übernommen, in der Betriebswirtschaftslehre als „Netzwerkorganisation“. In der Systemtheorie wird mit „Netzwerk“ eine Menge von miteinander auf definierte Weise verbundenen, autonomen Objekten bezeichnet, die ein gesamtes System bilden.“
Die Old School wird in der Wikipedia durchaus positiv definiert (das tue ich in der Regel auch), wobei ich hier beim Thema mehr auf den Aspekt der alten, schon vorhandenen Lösungen (Glaubenssätze) fokussieren möchte, nicht zuletzt, weil es um Schule/Hochschule und Bildung geht. Old school im Wortsinne scheint mir da sehr passend! D.h. es wird versucht mit alten Lösungen (aus der old school), aktuellen Problemen zu begegnen. Nach dem Motto: Was früher gut war, kann heute nicht schlecht sein. Kann so gemacht werden – aber bitte nicht verwundert sein, wenn es keine Lösungen bringt!
Ankunft Freitagmorgen: Wie auf meinen vorherigen 3 EduCamps bin ich hoch erfreut über die spitzenmäßige Vorbereitung der Unkonferenz. Für alle und für alles ist gesorgt. Danke Hamburg! Schon in der Vorstellungsrunde wird klar, dass wieder ein bunter Mix an TeilnehmerInnen die beiden Tage mit interessantem Input versorgen wird. Viele sind zum ersten Mal auf einem EduCamp, SilverSurfer und Internet-3D-Welt Spezialisten bringen neue Themen ins Camp. Auf Nachfrage der Moderatoren, wer denn „dienstlich“ hier sei, gehen viele Hände in die Höhe. Das EduCamp scheint eine (Dienst)Reise wert geworden =)
Die angebotenen Sessions bieten einen bunten Strauß an Themen. Im 45 MInuten Takt eilen wissenshungrige Menschen von Session zu Session. Der hohe Energielevel ist zu spüren, hier geht was! Neben den Sessions wird natürlich auch informell in den Fluren über die Zukunft der Bildung diskutiert. Meine eigenen old school Glaubenssätze, z.B. über Wissenschaft werden auf den Prüfstand gestellt und werden neu gemixt – gut so! Am Ende des EduCamps „beschwerten“ 😉 sich einige TeilnehmerInnen, dass so viele interessante Themen parallel liefen und sie nicht die Möglichkeit hatten alles „aufzusaugen“ – Ich denke, wenn SchülerInnen und StudentInnen dieses Gefühl haben, dann sind wir auf dem richtigen Weg.
[Informeller Session-Flow immer und überall. Danke an Alle! ]
Wer sich über die Sessions und die Diskussionen darüber im Vorfeld informieren möchte, der findet im Educamp Netzwerk einiges zum (Nach)Lesen. Ich möchte mich auf 4 besuchte Sessions beschränken, die mir einigen Input zum weiteren Netzwerken und meiner Arbeit geben konnten:
Cultural Hacking in der Hochschule. Dachte ich bislang „hacking“ wäre etwas für Programmierer „Freaks“, so konnte mir Torsten Meyer die Augen öffnen: Ich würde es kreative Kommunikation mit Elementen der Kunst nennen. Kunst und Kommunikation, eine schöne ART zu kommunizieren!
Die Experten Diskussion mit der Frage: „Das Internet – ein Bildungsraum?“ Brauchen wir (Bildungs)Experten, die darüber entscheiden, ob das Internet ein Bildungsraum ist und somit in die offiziellen Bildungs-Charts aufgenommen wird?
Vor allem die Experten Diskussion hat im Netz einige Wellen geschlagen. Irgendwie fragte man sich (ich auch), ob diese Frage denn nun wirklich ernst gemeint sein kann. Barcamp, EduCamp und das Internet muss noch den wissenschaftlichen Stempel der „Bildungstauglichkeit“ bekommen? Das nenne ich old school – jedoch verstehe ich auch, dass unser Bildungssystem genau so funktioniert und schon immer funktioniert hat. Die Frage ist, ob wir diesen Weg auch weiterhin noch gehen wollen und wenn nicht, was haben wir für Alternativen?
Hier komme ich zum Thema Bildungspolitik und nehmen wir die Bildung weg, dann sind wir bei der Politik. Ich bin hier eher der „reboot-Typ“(Alles auf Anfang, Neustart), denn ähnlich wie in der Parteienpolitik, spätestens ab Bundesebene nur noch die Wiederwahl auf dem Wahlprogramm steht, so ist auch in der Bildungspolitik erkennbar, dass es um den Erhalt des bestehenden Systems geht und nicht darum, bestmögliche Veränderungen zu erzielen. Das bekommt dann noch den Stempel der Wissenschaft und fertig ist der beweisbare bestmögliche Weg.
An dieser Stelle möchte ich weg von der old school: Wissenschaftler verteidigen ihren Weg, die Gegner machen es mit ihrem genauso und fertig ist die Konfrontation. Das bringt niemanden weiter! Wer leidet darunter? Diejenigen, die dem Bildungsweg „ausgesetzt“ sind. Ich unterstelle mal, das dies keine der beiden Fraktionen möchte.
Warum ich der „reboot-Typ“ bin? Das ist an einem aktuellen Beispiel ganz einfach erklärt: Banken sind systemrelevant und werden mit jeder Menge Geld (was nicht vorhanden ist) unterstützt. Bildung scheint nicht systemrelevant, denn seit Jahrzehnten heißt es immer nur zu teuer, nicht bezahlbar (…).
An dieser Stelle frage ich mich, warum überhaupt noch geforscht wird, wenn klar ist, dass Veränderungen in der Bildung kein Geld kosten dürfen. Und hier bin ich wieder bei der Politik und im speziellen auf Bundesebene: Auch hier „dürfen“ die Politiker dann nur noch in den engen Grenzen der „Wiederwahlkompatibilität“ agieren, bringt das die Veränderungen, die wir brauchen?
Ist es in der Bildungspolitik nicht ganz ähnlich? Wird da dann nicht auch nur noch im „Bildungspolitischen Kompatibilitätsmodus“ geforscht? Wenn nicht, warum und wie ist es dann möglich, das z.B. sogenannte Versuchsschulen seit Jahrzehnten Preise bekommen („toll, wunderbar, das brauchen wir…“), aber nicht bundesweit umgesetzt werden? Zu teuer! Und wie war das noch gleich mit der Systemrelevanz? Genau!
DenkMal:
Das Educamp mit all den Nachwehen in Netz gibt mir vieles zu (Über)Denken. Auch ich bin teilweise old school, auch ich habe Netzwerken noch nicht wirklich verstanden. Eines ist mir sehr deutlich geworden: Wir brauchen Netzwerke mehr denn je, um von der old school ablassen zu können. Wir brauchen (noch) die old school, denn das ist unser Blick, den wir nur zu gerne wegschieben. Wir brauchen den Dialog! Es geht nicht um Gut oder Schlecht, es geht auch nicht um Richtig oder Falsch, es geht um UNSERE Zukunft!
Ich nehme mein Menschenbild (Die Welt, wie sie mir gefällt), suche die Brücke zwischen Bildungsrevolution und Experten(Wissen)schafft und versuche mit kreativer Kommunikation, sorry, Cultural Hacking ;-), von der old school zu neuen Ideen und Möglichkeiten zu switchen.
Wenn es darum geht Altes mit Neuem zu verbinden, Lösungen statt Rechthaberei zu generieren, dann bin ich dabei. Netzwerke(n) zu verstehen und dann vor allem auch zu leben, darum geht es mir!
Mein Fazit: Das EduCamp ist definitiv ein offenes Format und lädt zum Netzwerken ein. Die „old school“ steckt nur in unseren Köpfen (…).
Am 22. September war ich in Berlin um Politik zu machen. Alles nach meinem (politischem) Geschmack: Reboot_D – Alles auf Anfang, so das Motto der Veranstaltung in der Homebase.
Hier nun ein wunderbarer Beweis dafür, das politische Veränderung möglich ist. Politische Bildung, Politik mal anders… alles auf Anfang! Danke an die Herausgeber Ulrike Reinhard und Hendrik Heuermann, die hier (mal wieder) großartiges geleistet haben.
Unser WEbenin-Blog wächst stetig an und Sie können unsere Projekte aus den 12 Tagen vor Ort verfolgen. Ich möchte hier dem vielfachen Wunsch nach einer deutschen Zusammenfassung nachkommen. Ich werde bei den einzelnen Themen zu den englisch/französischen Texten verlinken, so dass Sie direkt im WEbenin-Blog in die Tiefe gehen können – zur Not mit dem Dictionary (smile!).
Als wir (Ulrike, Tim und ich) am 06.04. von Frankfurt nach Paris-Cotonou gestartet sind wussten wir noch nicht was wir in den 12 Tagen bewegen würden, was auf uns zukommt. Durch die, von Ulrike eingebrachten, Netzwerkkontakte, hatten wir ein paar Anlaufstellen – immerhin! Bevor es von Paris losgehen sollte, sind wir gleich mit den globalen Problemen konfrontiert worden: Eine junge Frau aus Benin sollte mit unserem Flieger ausgewiesen werden. Zwei Polizisten haben sie begleitet, in Handschellen. Die Frau war verzweifelt und schrie die ganze Zeit nur „I don´t wanna go!“; „Please help me, I don´t wanna go!“ – das dauerte etwa eine halbe Stunde, es war unerträglich. Auf einmal standen alle männlichen Beninois aus dem Flieger auf, schauten zu der Frau und den Polizisten, ganz ruhig, ohne ein Wort zu sagen: Den Polizisten wurde sofort klar, sie müssen aus dem Flieger. Dieses eine Mal hatte die Frau mit ihrem Protest gewonnen. Vermutlich wurde sie vor dem nächsten Fug ruhig gestellt und ist schon wieder in Benin. Alltägliche Abschiebepraxis, wie uns die Stewardess erklärte.
Unsere Projekte:
Aledjo, oder wie Netzwerken funktionieren kann: Über Xeni Jardin, Pasif.org (via Twitter), hatten wir den Kontakt zu Salifou, der uns in „sein“ Dorf bringen sollte. Aledjo, 5 km von der Grenze zu Togo. Wir waren angekündigt und dementsprechend haben uns viele Menschen in dem Frauen- und Jugendzentrum erwartet. Nachdem wir die Spenden (Notebooks und Handys) ausgepackt hatten, ging es in den Hauptraum des Gebäudes. Menschen über Menschen, junge, alte, Männer, Frauen und Kinder… ca. 200 bis 300 Personen, in einem (zu) kleinen Raum, bei ca. 50 Grad. Es war unglaublich, einfach überwältigend, dieses Gefühl angekommen zu sein, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Die Frauen der Organisation „Adria“, die alles organisiert hatten, sprachen zu den Leuten und wir haben uns ausgetauscht. Ausgetauscht darüber warum wir hier sind, ausgetauscht darüber was die Anliegen der Menschen vor Ort sind. Es dauerte nicht lange und zwei Frauen erzählten uns von der wunderbaren Arbeit von Adria und der Hilfe, die sie den Familien geben, z.B. über Mikrofinanzierung, so dass den Familien eine Basis zum Leben gegeben ist. Adria leistet diese Arbeit schon seit über 10 Jahren! Zunächst haben sie nur den Frauen geholfen, mittlerweile unterstützen sie die ganze Familie, denn nur so – ihre Erfahrung – ist Nachhaltigkeit gegeben. Nach ungefähr einer Stunde des sehr emotionalen „Events“ hatten wir einige Ideen, wie wir in Aledjo helfen können und haben diese auch sofort mitgeteilt:
1. Den Aufbau eines Netzwerkes u.a. mit anderen Frauen in Benin (Mikrofinanzierung), mit Farmern, mit anderen Schulen in Benin (sonafa.de) – das kostet Geld (Internet) – wir (WEbenin) haben Adria die Zusage über den Anschluss und die monatlichen Kosten für 1 Jahr Internet gegeben. Warum Netzwerke für uns so eine große Bedeutung haben: „Help people to help themselves“.
2. Die Farmer des Gebietes rund um Aledjo brauchen Dünger. Dieser ist sehr teuer, für sie unbezahlbar. Wir haben zugesagt Dünger zu kaufen und ihn der Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen. Gesagt, getan – bei unserem zweiten Besuch in Aledjo, einige Tage später, haben wir 15 Säcke Dünger mitgebracht, die von Adria zu den Bedingungen der Mikrofinanzierung weitergegeben werden, d.h. Dünger ist nun verfügbar und kann sich durch das Mikromodell „vermehren“.
3. Bücherei: In dem Jugendzentrum stehen kistenweise Bücherspenden aus Frankreich. Die Bücher lagern in den Kartons und können nicht genutzt werden, da es an Platz fehlt. Das kann nicht sein. Wir wollen versuchen die benötigten ca. 5000 Euro für eine Bücherei zusammen zu bekommen, damit Bildung nicht in dunklen Kartons verschlossen bleibt!
Besuch der Schule in Massi. In Deutschland hatte ich mich schon ein paar Tage vor der Abreise mit Matthias Schellenberger von SONAFA getroffen und über deren Arbeit in Benin vieles erfahren können. Wir haben eine der Schulen von sonafa in Massi besucht und einen Einblick über die Bildungssituation bekommen können. Der Direktor, ein Mathelehrer und der Vorsitzende des Elternbeirats (frei übersetzt), konnten uns einen Eindruck vermitteln, was Schule in Benin ist und wie 414 Schüler im Alter von 7 bis 14 Jahren mit 15 Lehrern unterrichtet werden. Viele fußballspielende Kids hinter der Schule hatten ihren Spaß… bei den Vorbereitungen zur WM in Afrika 2010 ;-))
Wir berichteten über unser WEbenin-Projekt und wie wir die Schulen der Zukunft sehen – auch in Afrika, weltweit. Auch hier wieder der Netzwerkgedanke, weg von den großen Organisationen, die vieles vorgeben, hin zu „help people to help themselves“. An unserem vorletzten Tag in Cotonou haben wir dann noch Dr. Mensah Wekenon Tokponto (der in Deutschland studiert und promoviert hat und jetzt Professor in Cotonou an der Uni ist), den Vorsitzenden von sonafa getroffen und mit ihm über unsere Ideen philosophiert. Er hat uns davon berichtet wie wichtig es ist die Menschen direkt im Land zu unterstützen. Auch Nachhaltigkeit war ein großes Thema und wie viel Energie man dafür braucht! Zunächst war er etwas irritiert von unserer Einstellung, statt dem Sonafa-Verein in Deutschland, direkte Hilfe vor Ort zu leisten. Wir wollen die Schule in Massi mit Basismaterialien unterstützen. 105 Euro konnte ich auf dem Educamp sammeln, mittlerweile sind es 200 Euro, so dass Salifou die Materialien in Cotonou kaufen und nach Massi bringen kann.
Das ist nicht nur der direkteste Weg, sondern auch Netzwerken: Sonafa hatte schon vor Jahren Anfragen von Frauen wegen Mikrofinanzierung. Da Sonafa aber „nur“ im Schulbereich agiert, gab es zwar über Dritte einen Versuch der Hilfe, bislang jedoch erfolglos. Zurück zum Netzwerk: Über Salifou kann die Brücke zu Adria gebaut werden und vielleicht kann somit eine Lösung zur Unterstützung der Frauen rund um Massi generiert werden. Das Wissen und die Erfahrungen sind da (Adria) – also wieder in die Richtung, den Menschen die Möglichkeit geben sich selbst zu helfen!
Fußballkids – Das SEAM-Projekt. In Natitingou haben wir nach dem Abendessen in unserer Pension den Besitzer Adrien C. Houandjinou kennengelernt. Er kam an unseren Tisch, hat uns gefragt was wir in Benin machen und erzählte uns von seinem Projekt: Mit 5 Jahren hatte er seine Eltern verloren und ihm wurde von Anderen geholfen. Das hat ihn so berührt und geprägt, dass er diese Hilfe zurückgeben wollte. Neben dieser Pension in Natitingou, hat er noch ein Restaurant im Stadion von Cotonou – also ein eher wohlhabender Beninois. Was macht Adrien mit seinem Geld?
Er unterstützt die Kids mit seiner Organisation SEAM (Sports, Etudes, Arts, Metier). Sie holen die Kids von der Straße und geben ihnen ein Zuhause, Essen, Sinn (…), eine Zukunft. Da in Benin sehr viele Kinder auf der Straße Fußball spielen, hatte er sich überlegt eine Fußballschule zu gründen. Er gibt aktuell 143 Kindern eine Heimat, einen Ort zum Leben. Die Kinder (meist ohne Eltern, Straßenkinder…) können bei ihm wohnen und Fußball spielen. Es gibt nur eine Bedingung: Sie müssen zur Schule gehen! Nach der Schule kommt dann das Fußballtraining. Adrien hat schon einige der Kids zu kleinen Stars gemacht, d.h sie spielen mittlerweile in einer Auswahl oder in oberen Ligen. Das hat natürlich auch die Politiker auf ihn aufmerksam gemacht, die ihn in seiner Fußballschule – SEAM – besucht haben. Leider hat die Regierung Benins kein Geld, um SEAM zu unterstützen.
Wir fanden das Projekt super, haben uns vor Ort umgesehen und uns mit Adrien kurz vor der Rückreise in Cotonou getroffen. Wir werden das Projekt unterstützen, da Adrien mit dem Herzen dabei ist und vielen Kindern unkompliziert eine Zukunft schenkt! Lesen Sie auf WEbenin mehr über das SEAM-Projekt.
Natürlich gäbe es noch einiges mehr zu berichten, z.B. über unser Treffen mit dem „Telekom-Mann“ in Cotonou, der die Möglichkeiten für die DSL-Leitung nach Aledjo prüft. Oder das Treffen mit Madame Toukourou, deren Tochter wir in einem Internetcafe getroffen haben und die uns von der Arbeit ihrer Organisation, beispielsweise mit Gefangenen berichtet hat. Oder dem Besuch des SOS-Kinderdorfes in Natitingou, welcher uns auch sehr viel darüber gezeigt hat, wie Hilfe von großen Organisationen praktiziert wird. Ja, es gibt wirklich noch sehr viel zu berichten über die 12 Tage in Benin, auch über die 10 Tage wieder zurück in Deutschland und was sich weiter entwickelt hat und weiter entwickelt!
Meine Empfehlung: Lesen Sie unseren WEbenin-Blog! Für mich ist es auch die Zeit des Lernens (nicht nur Englisch), aber globales Netzwerken geht eben nicht auf deutsch…
Alle aufgeführten Projekte konnten nur durch Ihre Bereitschaft uns zu vertrauen realisiert werden – es ist das WIR (WE) – welches die Dinge voranbringt. DANKE!
Die letzte Woche vor unserem Start nach Benin war noch sehr aufregend und vollgepackt: Dienstag ein Lehrerworkshop in Köln und ab Mittwoch die re:publica in Berlin. Da ich noch einiges vorzubereiten habe und laut einigen Keynotspeakern das Web2.0 im Mainstream angekommen ist, muss ich dazu ja nichts mehr schreiben, oder?
Also meiner Erfahrung der letzten anderthalb Jahre nach, kann ich bestätigen, dass sich Blogs, Wikis, Socialnetworking und natürlich Twitter in der Gesellschaft so nach und nach ausbreiten, aber Mainstream? Richtig ist, dass die re:publica viele Menschen angezogen hat und dass auch medial auf vielen Kanälen darüber berichtet wurde.
Die „Blogger- und Web 2.0 Gemeinschaft“ hält Einzug in alle Bereiche unseres täglichen Lebens: Arbeit, Schule, Ausbildung, soziale Kontakte, Medien (…). Da liegt ein sehr großes Potenzial und die re:publica konnte dieses Potenzial mit dem super Programm darstellen! (Vielleicht nach Benin noch mehr dazu)
Neben der re:publica habe ich verschiedene Menschen getroffen, die unser Benin Projekt auf verschiedenen Ebenen unterstützen. Matthias Schellenberger von Sonafa hat mir einen Abend voller Bilder und Informationen zu Benin geschenkt, dass ich mich schon wie vor Ort gefühlt habe. Danke Matthias, diese Informationen Face2Face sind unersetzlich!
Sonafa bedeutet übrigens in der Sprache der Fon „Morgen wird es besser“ – ein schöner Gedanke, auch für uns!
Mit Ina Müller-Schmoß, die mit ihrem Team Blogpatenschaften übernimmt, habe ich darüber gesprochen wie wir eine (noch) größere Vernetzung herstellen können. Gerade auch bei den Menschen, die nicht permanent im Internet unterwegs sind und sich gut auskennen, aber etwas zu sagen haben, etwas sagen wollen. Sie hat uns angeboten Blogger aus Benin zu begleiten und ihnen einen Blog aufzusetzen und diesen entsprechend zu vernetzen.
Das bedeutet für uns eine wunderbare Kooperation, so können wir auch Menschen aus Benin, die sich im Netz nicht so gut auskennen, die Möglichkeit zum Bloggen geben – über die Blogpaten – eine super Idee, ein absoluter Mehrwert. Danke Ina!
Mit Anne Grabs und Jean-Pol Martin haben wir eine Lösung gefunden auch ohne Netzzugang in Afrika eine Möglichkeit des Live-Bloggens zu finden: Seien Sie neugierig, ab Morgen starten wir auf webenin. Ohne die Menschen, die uns von hier aus unterstützen wäre das Projekt in diesem Umfang gar nicht möglich.
Komme ich zurück auf den Mainstream, hier stimme ich voll und ganz zu: Durch die Tools und Möglichkeiten im Web 2.0 wird vieles möglich, was vorher unmöglich war – das erreicht den Mainstream, das finden Menschen gut, das motiviert sie zum Mitmachen.
Web 2.0 das Mitmach Internet!
Aktuelles zu Benin:
Wir landen in Cotonou der Hauptstadt und werden von der Familie Anani (Tim) vom Flughafen abgeholt. Dienstag oder Mittwoch treffen wir Dr. Mensah Wekenon Tokponto (der Name musste sein ;-), den Vorsitzenden von Sonafa. Wir werden dann die Schulen von Sonafa besuchen, das SOS Kinderdorf und anschließend in den Norden fahren. Wir haben vieles vorbereitet, jedoch reisen wir nicht in Europa und von daher kann auch vieles anders kommen – wir werden sehen und natürlich berichten!
Unser Equipment können wir wegen der Zollmodalitäten nicht komplett mitnehmen, da sonst entweder „Bargeldüberzeugungen“ geleistet werden müssten (wozu wir nicht bereit sind!), oder die Geräte im Zoll „verloren“ gehen. Wir haben die Zusage vom Konsulat, dass wir 6 Notebooks und Handys einführen dürfen. Die restlichen Spenden werden wir dann im Nachgang über andere Kanäle ins Land bringen, z.B. über SOS-Kinderdorf.
Die Rucksäcke sind gepackt (na gut, noch nicht ganz), alles soweit vorbereitet, jetzt kann es losgehen! Wir werden unsere Beiträge gesammelt auf dem webenin Blog posten und bei Twitter kann man uns mit dem Hashtag #WEbenin finden. Wir freuen uns über Kommentare, Retweets und dem bekannten „spread the word – spread the idea“. Übrigens, die aktuelle Spendenübersicht finden sie hier!
Das „WE“ im Internet, das „WE“ in der Welt – „WE is supporting Benin!“
Am 06.04. geht es endlich los: Frankfurt – Paris – Cotonou. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, unser Netzwerk funktioniert! Durch die Kontakte mit Global Voices und Nabuur haben wir jetzt direkte Ansprechpartner vor Ort und einen Fahrer und Übersetzer, der uns ins Hinterland bringen wird.
Auch im Bildungsbereich werden die Netzwerkpartner zunehmend „aufgeregter“. Sie freuen sich schon auf den 19.04., wenn ich (am 17. zurück aus Benin), zusammen mit Jean-Pol Martin auf dem Educamp in Ilmenau eine „Session“ zum Thema „Weltverbesserungsprojekte-Benin“ anbieten werde.
Die Unterstützung, die wir jeden Tag aufs Neue bekommen ist einfach nur unbeschreiblich. DANKE an alle, die unser Projekt nach vorne bringen!
Hier ein paar Bilder von Xeni Jardin, die letzte Woche aus Benin zurück ist. Danke Xeni!
Dieses Bild beschreibt sehr schön, was alles möglich ist, wenn das „WE“ im Netzwerk funtioniert. Yes, we can!
Eine Tankstelle in Benin. Wir wollen mit unserem Projekt auch Tankstellen bauen. Tankstellen für Bildung. Tankstellen für die „Basics“ des täglichen Lebens.
Haare abschneiden steht ja auch für Veränderung. „WE“- unser Netzwerk (auch Sie) – wollen etwas verändern. Ein guter Friseur, kann mit wenigen Mitteln einen „neuen Menschen“ aus uns machen. Wir wollen auch mit wenigen Mitteln etwas Neues schaffen. Häufig sind es die kleinen Dinge, die uns zum Lächeln bringen und uns Freude bereiten!
Seit meinem letzten Beitrag zu Benin ist schon wieder sehr viel geschehen. Einen guten Überblick können Sie sich auf unserem Blog „webenin“ verschaffen. Die letzten Wochen waren voll von Veränderung. Es wird konkreter, es geht bald los – noch 14 Tage! Die gespendeten Notebooks und Handies werden derzeit gecheckt, das PayPal Konto steigt fast täglich an (wir freuen uns über jede Spende und sei sie auch noch so klein!) – einfach Donate klicken… die Beninois sagen Danke!
Wir werden nur zu dritt nach Benin fliegen, was den Vorteil hat, dass wir noch mehr Spendengelder direkt und konkret vor Ort einsetzen können. Der Rest des Teams wird uns weiterhin von ihren Bildschirmen aus unterstützen und beispielsweise den Blog aktualisieren, TwitterNews zusammenfassen usw. usf.
„WE is supporting Benin!“, von welchem Platz dieser Erde auch immer diese Unterstützung ausgeht, das ist der Gedanke… Global Networking.
Am Freitag treffen wir uns in Heidelberg und werden die letzten organisatorischen Dinge besprechen. Auf dem Plan steht u.a. auch ein „Spendenticker“, der sichtbar macht, wo und für was wir die Spenden einsetzen. Konkrete Projekte werden wir dann live aus Benin ins Web bringen. Wir helfen da, wo Hilfe benötigt wird! Um Bildungsprojekte realisieren zu können, müssen die grundlegendsten Bedürfnisse erstmal befriedigt sein!
An dieser Stelle nochmals Danke an alle, die dieses Projekt ermöglichen. Danke an die „WE-Benins“. Bleiben Sie neugierig!
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