von Alexander Rausch | Nov 5, 2008 | enterprise2.0, meine.arbeit, mindlounge, web2.0
Große Erwartungen wurden dem ersten Open Space der „Digital Natives meets Top-Entscheider aus der Wirtschaft“ vorausgeschickt. Kann dieses innovative Format zum Erfolg führen, oder besteht die Gefahr, dass eine Kommunikation auf gleicher Augenhöhe einfach nicht möglich ist – „wir“ noch nicht soweit sind?
Am 03.11. war es dann endlich soweit und ca. 50 Digital Natives und 50 Vertreter aus der Wirtschaft haben sich beim Open Space in Berlin in der Homebase getroffen. Die Location selbst schaffte eine gute Atmosphäre, in der beide Gruppen zu einem wertschätzenden Austausch und gemeinsamen Arbeits-Flow kommen sollten…
Rene Obermann wendete sich mit seinem Eröffnungswort per Video an die Teilnehmenden. Bühne frei: Digital Natives und CEO´s interviewten sich 30 Minuten zum Thema, „Was bedeutet Enterprise 2.0 für dich“ und näherten sich an. Dann wurde an 13 Themen gleichzeitig im OpenSpace Format (passend!) gearbeitet. Die Ergebnisse direkt im Wiki veröffentlicht.
Don Tapscott stand per Skype für 30 Minuten zum Interview zur Verfügung – eine große Ehre, ein Erlebnis! Die Statements der TeilnehmerInnen am Ende der Veranstaltung lassen sich mit „Yes, we can!“ zusammenfassen. Die Veranstaltung war ein großes Experiment. Ein Versuch etwas Neues zu starten und die „Philosophie“ des Web 2.0/Enterprise 2.0 in die Gesellschaft/Wirtschaft zu tragen. Ein voller Erfolg!
Meine persönlichen Erwartungen wurden bei weitem übertroffen: Waren zu Beginn der Veranstaltung, doch noch eher die Bedenken, bei den Teilnehmern aus der Wirtschaft spürbar – so hat sich das im Laufe des Tages zu positivem Interesse und Offenheit gewandelt – bis hin zu konkreten Vorschlägen und Projekten wie es weitergeht. Das zeigt mir, dass innovative Veränderungen in Wirtschaft und Politik keine Utopien sind, sondern bereits stattfinden. Der nächste große Schritt ist der IT-Gipfel am 20.11., an dem 6 Digital Natives teilnehmen, um die gemeinsam erarbeiteten Ideen und Ergebnisse von DNAdigital einzubringen.
Fazit: Wenn die Bereitschaft da ist, etwas Neues (…) zuzulassen, dann kann Innovation entstehen. Offenheit, Transparenz, Partizipation und Kollaboration wurden hier nicht als Schlagworte verwendet, sondern im Open Space gelebt. Ein großes Dankeschön an die Veranstalter, die es geschafft haben diesen Raum zu öffnen (…).
von Alexander Rausch | Okt 31, 2008 | coaching, kommunikation, lebens.wertes, meine.arbeit, mindlounge, systemisches
Vielleicht auch eine Welt, wie Sie Ihnen gefällt? Wie Teil 1 schon andeutet, wird es mehrere Teile zum Selbstverständnis meiner Arbeit, meines Lebens geben. Leben und Arbeiten, Arbeiten und Leben – diese Trennung findet bei mir schon seit langem nicht mehr statt – ich nenne es einfach Leben. Man könnte diesen Part auch Philosophie nennen, oder einfach nur (Lebens-) Einstellung…
Heute möchte ich Sie an einigen „meiner“ Grundgedanken und Vorannahmen auf meinem Weg als Coach – als Mensch – teilhaben lassen. Folgende Leitsätze und Motive haben mich seit 1999 (ich habe damals meine Ausbildung zum NLP-Practitioner gemacht) in meinem Leben (und Arbeiten) sehr geprägt. Diese heuristischen Vorannahmen beruhen vor allem auf den Ansätzen von Gregory Bateson, Fritz Perls, Virginia Satir, Milton H. Erickson und Alfred Korzybski:
- Jedes Verhalten ist Kommunikation.
- Körper und Geist sind Teile desselben Systems und beeinflussen sich gegenseitig.
- Menschen reagieren auf ihre subjektive Abbildung der Wirklichkeit, sie orientieren sich an ihrem eigenen Modell der Welt, welches sie aufgrund ihrer Erfahrungen geschaffen haben.
- Diese Modelle lassen sich auch als mentale Landkarten bezeichnen.
- Alle Menschen verfügen über Ressourcen und Fähigkeiten, die sie nutzen können, um ihre Ziele zu erreichen. Sie können lernen sich diese Ressourcen (wieder) zugänglich zu machen.
- Eine Landkarte ist nicht das Gebiet. Paul Watzlawik sagt es sinngemäß so: Wenn wir Schweine denken, haben wir dennoch keine Schweine im Kopf. Landkarten sind zur Orientierung, sie helfen uns, uns in der Wirklichkeit zurecht zu finden.
- Durch Veränderung dieser Landkarten (oder Modelle), ändert sich auch unsere Wirklichkeit .
- Menschen wählen immer die beste, der ihnen zur Verfügung stehenden Wahlmöglichkeiten.
- Hinter jedem Verhalten steckt eine positive Absicht.
- Wahlmöglichkeiten zu haben ist besser, als keine Wahlmöglichkeiten zu haben.
- Die Bedeutung in der Kommunikation, liegt in der Reaktion, die du bekommst.
- Wenn das, was du tust nicht funktioniert, tue etwas anderes.
- Fehler bedeuten nicht Versagen, sondern Feedback.
- Probleme sind Lösungen, die auf dem Kopf stehen 😉
- Sich an Lösungen und Zielen zu orientieren ist effektiver, als an den Problemen.
- Alles, was Menschen tun kann modelliert werden.
[Quelle: Hans Maas, Ausbildungsskript NLP_Pratitioner, Kassel, Mai 1998]
Bis heute bin ich immer wieder begeistert, über diese scheinbare Einfachheit dieser Grundannahmen. Sich daran auszurichten verändert sehr vieles. Wahlmöglichkeiten haben, Fehler machen „dürfen“, Ressourcen zugänglich machen, Lösungen und Ziele statt Probleme (…) – dieses Modell, diese Landkarte, ermöglicht unglaubliche Entwicklung, im Gegensatz zu starren Modellen, die einengen bzw. Dinge für feststehend, nicht veränderbar betrachten…
Welt und Wirklichkeit: Paul Watzlawik fragt, mit seinen Buchtitel: „Wie wirklich ist die Wirklichkeit?“ Antwort: Wir wissen es nicht. Das beschriebene Modell ermöglicht uns die eigenen Modelle und Landkarten Tag für Tag zu prüfen. Vielleicht zu modifizieren, oder durch andere, aktuellere, passendere Modelle zu ersetzen. Wir verändern uns jeden Tag, die Menschen um uns herum verändern sich jeden Tag – also was liegt näher, als die Modelle und Landkarten immer wieder an das Gebiet anzupassen? Ähnlich einem Navigationssystem, welches sich auch immer wieder updatet, Staus und Baustellen berücksichtigt, neue Straßen ins System integriert usw. Das System ist aktuell und wir kommen am schnellsten und direktesten zu unserem Ziel… (Fortsetzung folgt)
von Alexander Rausch | Okt 27, 2008 | enterprise2.0, mindlounge, web2.0
Der goldene Oktober hat mich zu drei absolut glänzenden Veranstaltungen geführt:
Los ging es am 01.10. mit der Scope_08 in Heidelberg – The Future of Learning and Working. Im Open Space Format haben Menschen aus unterschiedlichen beruflichen Kontexten, die Zukunft des Lernens und Arbeitens diskutiert. Am Mittag wurde es dann international, mit einer Live-Schaltung zu Stephen Downes (E-Learning Spezialist) nach Kanada, der zu aktuellen Fragen aus den verschiedenen Arbeitsgruppen Stellung bezog.
Als weiteres Highlight (mein „favourite“) wurde der Organisationspsychologe und Netzwerkberater Prof. Peter Kruse live per Skype nach Heidelberg geschaltet. Eine spannende Diskussion mit ihm zum Thema: „Wissensmanagement in Unternehmen, mit Wikis effizienter gestalten“. Am Ende der Veranstaltung präsentierten die verschiedenen Themen-Gruppen erste Arbeitsergebnisse.
Die Diskussion mit Prof. Peter Kruse und der Austausch zum Thema Enterprise2.0, waren für mich die absoluten Highlights. Fazit: Super Veranstaltung! The Future of Learning and Working is Now!
Mitte Oktober ging es weiter zur 2. Veranstaltung, zum EduCamp2008 nach Berlin. Diese Veranstaltung richtete sich vor allem an „Bildungsbotschafter“. Im Barcamp-Format hatte das zweite EduCamp die Zelte, bei strahlendem Sonnenschein, im Schrödinger Zentrum Berlin aufgeschlagen.
Der Einsatz von Web 2.0 Tools (Blogs, Wikis, E-Portfolio usw.) in der Lehre und die damit einhergehende Veränderung des Selbstverständnisses von Lehrenden, bildeten den Schwerpunkt des Barcamps. Öffentliche Wissenschaft und deren Konsequenz, sowie andere zeitgemäße Bildungs-Themen wurden in Barcamptradition, in 45-90 minutigen Sessions, kurzweilig präsentiert und diskutiert. Die Veranstalter haben es sich auch dieses Mal nicht nehmen lassen für alles und alle gut zu sorgen – Danke!
Fazit: Es tut sich schon eine Menge an Schulen und Hochschulen, wie verschiedene Teilnehmer mit ihrer Arbeit im Bildungssektor gezeigt und verdeutlicht haben – leider sind diese „Bildungsbotschafter“ aber noch die Ausnahme und werden nicht gerade vom System gefördert. Jean Pol Martin hat bewiesen, dass alternative Methoden – Lernen durch Lehren – schon seit langem sehr erfolgreich eingesetzt werden. Auch Christian Spannagel, Juniorprofessor in der Lehrerausbildung, geht sehr innovative Wege… und zum zweiten Mal hat „The Future of Learning and Working“ schon längst begonnen!
Aller guten Dinge sind 3: Kaum zurück aus Berlin ging es am 17.10. mit dem ICE (pünktlich!) zurück in die Hauptstadt. Zum ersten Open Space, der sogenannten Digital Natives. Dieser fand in der Homebase am Podsdamer Platz statt. Sie fragen sich gerade was, oder wer Digital Natives sind und was sie machen? Im Rahmen des 3. IT-Gipfels der Bundesregierung hat sich eine Plattform (DNAdigital) etabliert, die den Austausch von Top-Entscheidern aus der Wirtschaft und den Digital Natives fördern und voranbringen will.
Eine sehr positive Entwicklung und ganz im Sinne von Web 2.0 und Enterprise 2.0: Austausch auf gleicher Augenhöhe, Offenheit, Tranzparenz, Partizipation, Kollaboration… Wie man sich leicht vorstellen kann, ist dieser Austausch auf gleicher Augenhöhe nicht ganz einfach, da weder die eine, noch die andere Gruppe darin geübt ist. Im Vorfeld wurde schon fleißig auf der Plattform DNAdigital diskutiert. Auf diesem Open Space haben sich die Digital Natives nun Face2Face getroffen, um die Möglichkeiten und Chancen, im Austausch mit den Top-Entscheidern gemeinsam auszuloten. Die Ergebnisse des Open Space können im Wiki von DNAdigital nachgelesen und kommentiert werden.
Der Open Space zeigte ganz klar, dass „wir“ bei diesem Thema relativ am Anfang stehen. Denn nicht nur die Definition von Digital Native wird heiß diskutiert, sondern auch deren Selbstverständnis.
Für mich persönlich – der ich an den Möglichkeiten von erfolgreicher Kommunikation zwischen Digital Natives und Managern interessiert bin – war die Veranstaltung sehr aufschlussreich. Auch, wenn noch so viel Interesse beider Gruppen vorhanden ist, miteinander ins Gespräch zu kommen, so ist es für beide Gruppen absolut notwendig, sich auf die andere einzulassen. Geschieht das nicht, wird eine Kommunikation eher schleppend und wenig erfolgreich verlaufen. Die Gefahr wird dann bestehen, dass alles nur ein großer (Medien-) Hype gewesen ist – wobei das Engagement auf beiden Seiten etwas „Großes“ in Aussicht stellt.
Was dieses „Große“ sein könnte, das wird der Open Space am 03.11. in Berlin zeigen: Bei diesem Termin werden die Top-Entscheider aus der Wirtschaft und die Digital Natives die Zukunft des Arbeitens (vielleicht) neu erfinden…
Und zum dritten Mal: „The Future of Learning and Working“ hat längst begonnen!
von Alexander Rausch | Okt 24, 2008 | lebens.wertes, mindlounge, schon gewusst?
Endlich ist es soweit: Ab sofort gibt es die mindlounge auch in der Blogosphäre! Ich möchte Ihnen auf meinem Blog verschiedene Themen anbieten, die Sie neugierig machen und einladen von Zeit zu Zeit vorbei zu schauen.
Es wird, neben den von mir verfassten Beiträgen, auch Gastbeiträge von interessanten Menschen geben, so dass Sie immer mal wieder neue Menschen und deren Sicht der Dinge kennen lernen werden.
Der Name ist Konzept. Das bedeutet Ihnen hier eine schöne Atmosphäre zu schaffen (lounge), in der Sie sowohl in entspannter Ruhe, als auch in freudiger Erwartung, interessante Themen lesen und vor allem auch kommentieren und diskutieren können (mind).
Die mindlounge ist ein Raum des Austausches – von daher freue ich mich über Ihr Feedback zu den Artikeln in den Kommentaren.
Machen Sie es sich bequem und genießen Sie Ihren „mind“ in der „lounge“. Als ihr Gastgeber – Alexander Rausch – freue ich mich, Sie ab sofort in der Blogosphäre begrüßen zu dürfen.
Ich habe keine Inhalte vorgefertigt, sondern möchte dem „Tagebuch-Prinzip“ folgen und einfach mit dem ersten Beitrag starten und Sie an der Entstehung und Entwicklung des Blogs teilhaben lassen.
Willkommen in der mindlounge!
Neueste Kommentare