Seit der documenta X (1997) habe ich alle fünf Jahre (d11, d12) die 100 Tage „Weltmetropole Kassel“ genutzt, um meine Ideen vom künstlerischen Umgang mit der individuellen Lebensgestaltung in die Welt zu bringen.
Es ist mal wieder soweit: Seit dem 09.06. hat die dOCUMENTA (13) ihre Pforten der Wahrnehmung geöffnet. Bis zum 16.09. kommen wieder Menschen aus aller Welt, um dem diesjährigen Thema „Collapse and Recovery“ zu folgen. Das Thema ist wie gemacht für mich und die Themen der mindlounge – here we go.
mindlounge(Z)
Z wie zUKUNFT(!) Während der dOCUMENTA (13) werden wir das Thema „letting go – letting come“ aufgreifen: Altes loslassen (Zusammenbruch) und Neues entstehen lassen (Wiederaufbau) – werden wir mit ganz unterschiedlichen Herangehensweisen bis zum 16. September verfolgen.
Den ganzen August über werden wir im Rahmen einer Klangkunst Ausstellung (nähere Infos folgen im Juli) im Beiprogramm der d (13) verschiedene Angebote machen, die auf kreative Weise „Wahrnehmung und Veränderung“ zum Inhalt haben werden. Auf jeden Fall ein Ort der besonderen ART! (remember dX, 1997)
Coaching mal ARTig: Die mindlounge erweitert ihren Raum mit einem (Z). Bis zum 16.09. können Sie eine besondere ART des Coachings in Anspruch nehmen: Wenn Sie ersteinmal „Lost in Kassel“ sind, dann können Sie Coaching und Kunst verbinden! Sie wollen Veränderung, Weiterentwicklung, Zukunft gestalten, Altes loslassen, Neues entwickeln? Sehr schön. Dem Motto „Collapse and Recovery“ folgend biete ich einen Coaching Spaziergang über die d (13). Wie Sie diesen gestalten wollen, welche Schwerpunkte, Wünsche, Vorstellungen (…) Sie haben, das können wir gerne persönlich besprechen – Ich freue mich über Ihre Anfrage!
Fazit
Die weltweit bedeutenste Ausstellung zeitgenössischer Kunst hat 2012 das Thema, welches sich in allen Lebensbereichen der Gesellschaft widerspiegelt. „Collapse and Recovery“ – „Zusammenbruch und Wiederaufbau“ ist gleichzeitig ein essentielles Thema in der persönlichen Weiterentwicklung. Von daher ist es mir eine ganz besondere Freude in diesem Jahr die dOCUMENTA (13) für 100 Tage inhalieren zu können und (die) mindlounge im optimalen Umfeld zu leben.
Wenn Sie nach Kassel kommen und den dOCUMENTA (13) Besuch gleichzeitig mit dem Wirken an Ihrem perönlichem Kunstwerk (ihrem Leben) verbinden möchten, dann sind sind Sie in der mindlounge(Z) genau richtig.
Die ganzen Einsen haben mich ja in diesem Jahr zu mindlounge’s eleven (alle Beiträge) gebracht. Heute meine letzte Möglichkeit so viele davon im Titel zu haben…
Anfang des Jahres habe ich mir – wie in jedem Jahr – Gedanken darüber gemacht, wie ich mein neues Jahr gerne gestalten möchte. Was soll passieren? Was gehe ich an? Was möchte ich er.leben? So kam ich auf mindlounge’s eleven (2011) mit den #11ideen. Doch was bedeutet das?
Ein Rückblick auf die vergangenen 11 Monate – angelehnt an einen U-Prozess:
Woraus werden Ideen geboren? Was hat mich die letzten Monate angetrieben? Was kann daraus entstehen? Im folgenden Bild habe ich im „download“ (oben) die Themen genannt, mit denen ich mich zunächst sachlich, mit einem „open mind“ auseinandergesetzt habe.
In der Mitte des Bildes „deep dive“ bin ich dann schon mit einem „open heart“ in die Tiefe der Themen (theoretisch und praktisch) eingetaucht. Hier ging es für mich um die Frage, was diese Themen für mich, meine Zukunft(sgestaltung) und somit auch für Andere bedeuten (können).
Nun steht die tiefste Phase an, die im unteren Bild mit der leeren Leinwand dargestellt ist – „open will“!
#11ideen – in die Welt bringen
Der Weg im U nach oben: Derzeit bin ich für mich ganz persönlich und parallel dazu mit einigen NetzwerkpartnerInnnen kurz davor, diese leere Leinwand kreativ mit Inhalten zu füllen. Noch sind wir im „deep dive“ und versuchen die Welt des Anderen (intern=Wir/extern=Gesellschaft) zu verstehen, um dann (endlich) alles loszulassen und somit loslegen zu können!
[Es ist mal wieder soweit: Lauter Einsen im Datum.]
Das Jahr habe ich mit der Version eins begonnen und bin dann zu den #11ideen gekommen. Im Bild habe ich einiges an Themen „gehashtaggt“, die mich dieses Jahr begleitet haben. Im nächsten Schritt wird sich dann daraus etwas Neues entwickeln. Soweit der Gedanke…
Nächste Schritte:
Alles loslassen und die leere Leinwand „bespielen“. Dann die NEUE Idee sich entwickeln lassen („crystallizing“) und dann weiter mit dem „prototyping“, oder besser noch im „always beta“ Modus das NEUE „performen“.
Dieses Jahr (mindlounge’s eleven) habe ich durch die Auseinandersetzung mit der Theorie U viele neue Aspekte in mein Leben und die mindlounge geholt.
Otto Scharmer hat mit seinen Gedanken, aber vor allem durch seine weltweite Arbeit im global network für mich Zeichen gesetzt. Zeichen, wie eine zeitgemässe Zukunft gestaltet werden kann. Das Global Forum hat mich dazu inspiriert meine #11ideen weiter zu verfolgen. Sie in die Welt zu bringen.
GlobalU net_working:
In Boston hat Anfang der Woche (24./25.10.) das Global Forum: „Entering the Field of the Future“ stattgefunden. Nach unserem Vortag auf der openmind zum „U“, konnte ich so – dank Joos van den Dool – direkt weitermachen: Das „U“ weiter erforschen, erleben und die Prozesse der Veränderung erfahren.
Im Betahaus Berlin haben wir uns am Montag getroffen, um per per Livestream (6 Std. hinten dran) bis nach Mitternacht mit dabei zu sein und ins GlobalU einzusteigen. In Boston waren über 200 Menschen vor Ort und weltweit über 300 (wie wir) per Livestream mit dem „U“ connected.
Montag 24.10.11:
Otto Scharmer hat zu Beginn verschiedene Aspekte der Theorie U kurz skizziert, wobei für mich immer deutlicher wird, dass es weniger darum geht eine Theorie oder ein Modell vorzustellen, als vielmehr ein Tool, welches eine Philosophie verkörpert bzw. mit der man – eine ergebnisoffene Haltung vorausgesetzt – Zukunft NEU gestalten kann.
Nach Otto Scharmer haben dann verschiedene Menschen über ihre Projekte (auf versch. Kontinenten) berichtet, u.a. auch Alexander Schwedeler von der Triodos Bank. Interessante Inputs, jedoch kam für mich häufig zu wenig heraus, was der U-Prozess genau verändert hat, welche neuen (revolutionären) Ideen dabei entstanden sind und auch umgesetzt wurden. Vielleicht lag es aber auch an meinem Englisch =)
Als nächstes haben wir dann, simultan zu den TeilnehmerInnen in Boston (funktionierte super im gleichen Raum via Beamer mitzumachen), verschiedene Wahrnehmungs- und Sensibilisierungs Übungen gemacht, uns also auf der Linken Seite – downloading, deep dive – des U bewegt:
Felder der Wahrnehmung trainieren und gemeinsam erleben!
Arawana Hayashi hat die Übungen wunderbar angeleitet, so dass ein „global presencing theater“ auf der globalen Bühne „gespielt“ werden konnte. Die versch. Praktiken der Wahrnehmung sind Voraussetzung, um zum „letting go“ und zum presencing zu kommen!
Dann war es schon Mitternacht und meine Energie am Ende. Zum Schluss des Livestreams hat dann der Mann (dessen Name noch gefunden werden muss=) mit der Violine anhand eines Musikstückes den U-Prozess gespielt – eine interessante Erfahrung und vor allem eine sehr überzeugende Performance!
Dienstag 25.10.11:
Zunächst kann ich sagen, dass ich absolut enttäuscht war, dass wir keinen Livestream mehr hatten. Warum das so gewollt war? Ich habe nachgefragt, aber noch keine Antwort aus den USA.
War der erste Tag geprägt vom „globalen U-connected-Sein“, so war der zweite Tag geprägt von der Gruppe (20-22 Leute) und den unterschiedlichen Wissens- und Erfahrungsständen mit der Theorie U. Ich war zufrieden und offen für alles, was da kommen mag – andere wollten eher den Download, die Theorie verstehen, Input usw. Dies wurde beim „Check-In“ (Reflexion des ersten Tages+“wie geht es mir heute“) schnell und teilweise massiv deutlich.
Joos hat sich nicht dazu verleiten lassen sofort eine (neue) Struktur als Moderator vorzugeben, sondern hat die Unzufriedenheit einiger TeilnehmerInnen (darüber die Theorie immer noch nicht zu verstehen) ausgehalten. Danke dafür!
Die Theorie U beschreibt und entwirft eine soziale Technik. Es geht um soziale Felder, in denen wir kommunikativ handeln – diese waren am zweiten Tag deutlich wahrzunehmen und für mich gab es viel zu sehen, zu fühlen, zu verstehen. Das ist für mich auch das Besondere im Umgang mit dieser Theorie:
Es geht auch darum den theoretischen Hintergrund zu erfassen, aber das Wesentliche ist die Erfahrung – und die wird nicht im Download generiert!
War der „Check-In“ voll im download-Modus, so konnten wir, nach dem Aushalten der Unzufriedenheit(!), in den „deep dive“ übergehen und am Ende hatten wir eine Lösung: Wir haben dann eine praktische Übung in Kleingruppen – die Case Clinics – gemacht, bei der Teile des U´s erlebbar wurden.
In der kurzen Abschlussrunde hatte ich das Gefühl, dass die case clinics dazu beigetragen haben, dass Alle ein wenig mehr vom U und nicht zuletzt von sich selbst verstanden haben…
Seit Anfang 2010 beschäftige ich mich mit der Theorie U – theoretisch und vor allem mehr und mehr in der alltäglichen Praxis. Für mich ist es eine absolut zeitgemässe Methode, um wirklich Neues – also keine Reformen!, eher etwas revolutionäres (die Zeit dafür scheint genau die richtige zu sein: Stichwort #occupytogehter) in die Welt zu bringen.
Unser Vortag auf der #om11 war ein weiterer Schritt das Modell nach aussen zu tragen. Hier unsere Erfahrungen:
Nach langer Vorbereitungsphase haben wir unseren Vortrag „Kopfüber in die Zukunft“ am 15.10.2011 auf der openmind Konferenz (#om11) präsentiert. Doch bevor das Video losgeht, ist es mir ein Anliegen noch etwas über den vorangegangen Prozess zu schreiben. Die Theorie U als Thema für einen Vortrag zu wählen war ein gewagter Schritt: Einerseits war eine Menge Hintergrundtheorie auf ein Minimum zu reduzieren, andererseits sind die konkreten Erfahrungen im und mit dem U-Prozess, sehr viel wichtiger um zu verstehen, was der Unterschied zu anderen Theorien und Modellen ist.
Wie kann das gelingen?
Im Nachhinein betrachtet würde ich (wir) sagen: „Der Weg war das Ziel“. Wir (Manuela Buschbeck, Michael Wald) haben den U-Prozess während den Vorbereitungen (via Skype, Etherpad usw.) durchlaufen, durchlebt. Uns wurde schnell klar, dass es mindestens eines vollen Workshoptages (besser 2!) bedarf, um die Theorie einerseits (kurz) einzuführen, um dann in Gruppen intensiv durch verschiedene Übungen das „U“ erlebbar zu machen. Da wir auf eine Stunde auf der #om11 begrenzt waren, haben wir uns letzten Endes dann doch auf einen Vortrag geeinigt.
Während wir an dem Vortrag gemeinsam gearbeitet haben, sind uns die verschiedenen Ebenen des „U“ immer wieder im Tun begegnet. So waren wir häufig im „downloading-Modus“, schafften es aber durchaus gut im „deep dive – Modus“ die Welt des Anderen zu verstehen und konnten manchmal im „presencing“ erspüren, was es wohl heißt von der Zukunft her zu handeln.
Kurz: Wir waren im gemeinsamen Handlungsprozess, um etwas Neues in die Welt zu bringen. Das ist uns auf ganz persönlicher Ebene sicherlich ansatzweise gelungen. Eine gute Ausgangsbasis, um weiter damit zu experimentieren, wie man die Theorie U – und damit etwas Neues – in die Welt bringen kann. Practice, practice, practice:
Über Anmerkungen, ein tieferes Interesse am „U“ und natürlich Feedback würden wir uns sehr freuen. Danke!
Im Oktober findet die openmind [#om11] zum zweiten Mal in Kassel statt. Es geht um nichts weniger als die (Gegenwart) Zukunft! Ideologische und philosophische Grundsatzfragen des digitalen Zeitalters stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung.
Wir haben uns per Skype, später im Hangout von Google+ getroffen, diskutiert und auf einem Etherpad die Gedanken sortiert – ein Aspekt des Arbeitens im digitalen Zeitalter – um herauszufinden, ob wir thematisch aktiv einsteigen wollen. Unsere erste Ideenskizze ging an die Veranstalter raus.
Wir freuen uns darauf mit euch kopfüber in die Zukunft zu reisen!
Hier unser Themenvorschlag: klickt das Bild zum lesen unserer Idee.
Sollte unser Thema bei den Veranstaltern auf Resonanz stoßen (barcamp oder open space „style“ zur Themenfindung finde ich persönlich besser), dann werden wir uns im nächsten Beitrag vorstellen und mehr zu unserer Idee von einer zukünftigen Gesellschaft schreiben…
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