entlernen und lernen ohne lektion – eine reise #d(U)

Anknüpfend an meine Coachingspaziergänge der letzten dOCUMENTA (13), werde ich auch zur documenta 14 ein Coaching der besonderen ART anbieten: Standort documenta 14 Kassel / Start 10.06. für 100 Tage.

Der Pressekonferenz vom 07.06. folgend, möchte ich Zitate des Kurators Adam Szymczyk sprechen lassen, die meinem Angebot eines Coaching Spaziergangs eine gute Vorlage sind:

„Wir glauben, dass wir das, was wir zu wissen scheinen, entlernen müssen“

„Die Reise hat gerade erst begonnen“,

„Lernen muss das Arbeitsprinzip der documenta sein.“

„Die große Lektion hier ist, dass es keine Lektion gibt.“

„Die Menschen müssten wieder selber Verantwortung übernehmen.“

Niemand dürfe so tun, als wisse er alles, das habe er in den Jahren der Vorbereitung auf die Doppel-Documenta in Athen und Kassel gelernt, sagte Szymczyk. [Pressekonferenz zur Eröffnung]

Anknüpfend an diese Grundhaltung, verbindend mit den Grundprinzipien der Theorie U (damit wirklich Neues entstehen kann, müssen wir Altes loslassen…) biete ich für 100 Tage einen Raum der Reflexion und Weiterentwicklung – in einem Umfeld, welches es leicht macht neue Wege zu beschreiten!

Im Einzelsetting können Sie mit mir Ihre Themen bei einem Coachingspaziergang über die documenta 14 bewegen. Egal welches Thema Sie mitbringen… „entlernen und lernen ohne lektion“ – und wenn Sie mich noch nicht kennen, dann schauen Sie doch mal hier, was ich sonst so mache, wenn keine documenta in Kassel stattfindet.

Gestaltung, Konditionen und Termine auf Anfrage.
Alexander Rausch, mindlounge_d(U) zur documenta 14

paradigmenwechsel? zur zukunft von führung

Peter Kruse gibt hier sehr interessante Einblicke in die aktuelle Entwicklung für die Zukunft von Führung: „Kompetent, kollektiv oder katastrophal?“, so sein Titel des Vortrages beim Forum gute Führung. Hier die Kuzversion.

Da ich dieses Semester als Gastdozent ein Seminar zu Grundlagen in der Mitarbeiterführung gestalten werde, passt das Video wunderbar zum Einstieg, um die Studierenden auf die Zukunft (Gegenwart) der Führung einzustimmen =)

Lost in Space? #rp4U

Unser Beitrag für die re:publica 13 wurde leider abgelehnt. Zuerst waren wir schon etwas gefrustet (…). Aber wie immer hier im Netz, haben sich ein paar kreative Leute etwas tolles ausgedacht und veranstalten eine „pre:publica“, das Begleitprogramm zur #rp13.

Das Ganze wird dann bei new.ununi.tv zu sehen und zu erleben sein. Hier können alle, deren Beitrag nicht genommen wurde, ihre Session doch noch machen. Super Idee!

Hier unser paper, was wir beim „call for sessions“ eingereicht haben – wie es aussieht werden wir es jetzt auf der #rp4U verwirklichen – Lost in Space?

IN/
Verloren in den unendlichen Weiten der gesellschaftlichen Vielfalt, in den unendlichen Weiten der individualisierten Vielfalt. Immer mehr Informationen, Meinungen, Ansichten, Wahrheiten, Perspektiven (…) dringen ein in unser Bewusstsein.

Doch wo stehen wir? Was fangen wir mit all dem an? So viele Optionen die Welt zu betrachten, ein Leben zu leben, Dinge zu tun, oder zu lassen. Tagtäglich neue Ideen darüber, wie gesellschaftliche Probleme zu lösen seien.

Vorbei die Zeiten wo man für das Eine und gegen das Andere war. Zu vielschichtig und differenziert die aktuellen Probleme und Sachlagen. Und jeden Tag kommen neue Perspektiven hinzu…

SIDE/
Wie kommen wir da zusammen? Zunächst einmal jeder Einzelne ganz für sich – Standortbestimmung! Geht das noch so einfach wie früher, oder ist der Standort heute eher fluide? Im Flow meiner permanenten Weiterentwicklung surfe ich mit meinem Standort durch die Weiten gesellschaftlicher Begebenheiten.

Heute hier, morgen da. Nicht weil ich meine Meinung ändere wie das „Fähnchen im Wind“, sondern weil ich wegen der vielen Informationen, Meinungen, Perspektiven (…) in ein, sich permanent erneuerndes, Weltbild „hineinkomme“.

Die Frage nach der persönlichen Verortung des Einzelnen innerhalb der Gesellschaft, ist vielleicht vielmehr die Frage nach einer Haltung (fluide), denn nach festgelegten Standpunkten (starr).

/OUT
Mal angenommen wir sind soweit: Wir können sicher durch die unendlichen Weiten (der Informationen…) auf unserem fluiden „Ich-Board“ mit einer zeitgemäßen Haltung surfen. Wie geht es weiter? In welcher Gesellschaft wollen wir leben und viel wichtiger, wie können wir sie gemeinsam gestalten? Kommen wir mit den alten Institutionen und den damit verbundenen „mindsets“ noch weiter, oder brauchen wir eine neue Form des Umgangs – miteinander?

IN/SIDE/OUT
Wir wollen in unserer Session zunächst die 3 unterschiedlichen Standorte beschreiben – gemeinsam mit euch diskutieren. Was bedeutet IN/SIDE/OUT als Modell für den Lebensalltag des Einzelnen; im Dialog mit den Anderen; und die gesellschaftliche Entwicklung an sich?

Unser Hintergrundrauschen
Die Theorie U von Otto Scharmer beschreibt diese 3 „Zustände“ sehr anschaulich. Anhand der 3 Zustände „downloading“ (IN); „deep dive & presencing“ (SIDE); „performing“ (OUT)  lässt sich eine Struktur erkennen, die wir nutzen können, um die Zukunft gemeinsam zu gestalten.

Wann starten wir unsere Session und wo?
Auf Google+ gibt es eine Community zur #rp4U, auf der ihr alle Infos erhalten könnt und natürlich melden wir uns, sobald klar ist wo, wann und wie wir durch den Space fliegen.

Auf der #rp13 hatten wir uns gedacht das Thema im dialogischen Prozess mit den TeilnehmerInnen anzugehen. Mal sehen, was uns im neuen Kontext dazu einfällt…

Wir freuen uns drauf, uns zunächst mit euch im Space zu verlieren, herumzufliegen, um uns dann (hoffentlich) wiederzufinden, Neues zu entdecken, uns (vielleicht sogar) neu zu erfinden…. stay tuned!

theory U meets open innovation #teil2/2

In Teil 1 habe ich beschrieben wie es Newthinking gelungen ist, das Thema „open_strategies“ nicht nur inhaltlich sehr gut aufzustellen, sondern auch das „Setting des Summits“ so zu gestalten, dass „open“ fühlbar wurde (…).

Unsere Wahrnehmung

Die Begriffe „open“ und „Innovation“ werden zunehmend inflationär verwendet. Anhand der theory U von Claus Otto Scharmer haben wir die Begriffe – so wie wir sie verstehen – in unserem Talk zur Diskussion gestellt.

#SON12: Alexander Rausch, Manuela Buschbeck: Open Innovation braucht neues Denken und den echten Dialog from newthinking on Vimeo.

Nachgang Summit

Es gab viele interessante Beiträge auf dem Summit und natürlich wie immer auf  Veranstaltungen dieser Art, interessante Menschen mit interessanten Themen und Standpunkten (…).

Wir fanden z.B. die Idee der „Pilgerfahrt des Scheiterns“, initiert u.a. von Regine Heidorn (@BitBoutique) sehr passend. Der Ansatz des „Philosophischen Debugging“ kann vielleicht dazu beitragen mit Offenheit die Fehler zu erkennen, das Alte loszulassen und etwas Neues (Innovation) entstehen zu lassen (voraussichtlicher Termin Herbst 2013).

Dominik Wind und Daniel Kruse werden dieses Jahr den open state ausrufen: „We´ll prototype the smallest cell of a sustainable society and create blueprints for everyone to adopt.“

Hier wird sich zeigen, wie open innovation nicht nur theoretisch, sondern mit dem Ziel bis 2015 100 Projekte an den Start zu bringen, sehr praktisch umgesetzt werden kann (voraussichtlicher Termin Herbst 2013).

Hier lässt sich schön erkennen, dass es zunehmend darum geht die Dinge selbst in die Hand zu nehmen (Eigenverantwortung), anstelle von Warten und/oder die Verantwortung wegzuschieben.

Die diesjährige re:publica 13 verspricht auch in obigem Kontext interessant zu werden: „IN/SIDE/OUT“ als Motto der #rp13 – man darf gespannt sein was reinkommt (IN/), was wir damit machen (/SIDE/) und vor allem was am Ende dabei herauskommt (/OUT)!

Wir bleiben dran! Und Sie?

#zukunft.gestalten

 

ein einfaches ja!

Ein neues Ja? Das wäre doch mal etwas! Noch jung ist das Neue, vergangen das Alte. Es ist viel passiert, man kann es lesen, überall, sogar im Internet. Viele Menschen resümieren darüber was war, was ist, was kommen wird. Gute Vorsätze, kluge Vorausschauen, interessante Rückblicke. Geschrieben, irgendwo da draussen.

Ich lese das und denke mir, alles wie immer? Woran liegt das?

Natürlich habe ich nicht alles gelesen, aber über das, was mich die letzten Jahre umtreibt, was mir Hoffnung gegeben hat, worin ich eine große Chance gesehen habe (und sehe), die Gesellschaft in der wir leben, von Grund auf zu verändern:

Das leben und wirken mit und im Internet (digital&analog//drinnen&draussen).

Ein Netz aus Menschen, die sich verbinden, um eine Welt zu kreieren, die jenseits der politischen und wirtschaftlichen Interessen der Regierungen entstehen soll. In der die Bedürfnisse des Einzelnen und der Gemeinschaft im Mittelpunkt stehen. Das damals noch so genannte Web 2.0 war (und ist für mich immer noch) eine Art Blaupause dafür, wie wir eine Welt gestalten können, in der die Menschen zeitgemäß leben dürfen.

Eine Utopie, eine Vision von einer besseren Welt.

Wir wollten Aufmerksamkeit, wollten dass die Organisationen, Unternehmen, politischen Organe, die Medien usw. usf. uns sehen, die Chancen für eine neue Welt auch erkennen und mitmachen. Wir waren voller Hoffnung. Naiv.

Jetzt sind sie alle da.

Und? Was haben wir erwartet? Love&Peace? Die große Veränderung? Mehr Menschlichkeit, weil wir gesehen und erfahren hatten, dass es möglich ist? Das eine andere Welt durchaus im Bereich des Möglichen liegt – wenn „wir“ nur wollen? (!). Ein Paralleluniversum (?). Vielleicht.

Ich denke es hat so gut funktioniert – das mit dem Ernst nehmen der Menschen und ihrer Bedürfnisse mit- und untereinander – weil es eine Gruppe von vielen Menschen weltweit waren, die genau das wollten.

Bedingungslos.

Als eine Art Umsetzung der bestehenden Menschenrechte. Natürlich wollten wir, dass alle Menschen daran teilhaben, mitmachen – eine bessere Welt (…).

Die Blaupause wurde verändert. Jetzt sind sie alle da. Die Politiker, die Unternehmen, die Medien, sogar der Papst. Natürlich versuchen sie alle die Blaupause zu ihrer Blaupause umzugestalten. Das haben sie immer so getan. Sie können gar nicht anders. Das ist ihr Job, ihre Haltung, ihr Denken. Das alles ist auch nicht weiter dramatisch.

Was für mich dramatisch ist, ist dass „wir“ uns (wieder einmal) diesen Entwicklungen anpassen. Auf einmal geht es immer weniger um unsere Vorstellungen. Wir lassen unsere Idee und Energie verpuffen, indem wir uns permanent damit beschäftigen, was die Anderen aus „unserer Idee“ machen. Ich denke, dass genau das der falsche Weg ist!

Warum?

Die Idee einer besseren Welt braucht die Bedingungslosikeit. Wenn wir jetzt anfangen eine große Idee zu beschneiden, uns anzupassen, dann werden – wenn es gut läuft – lediglich einige gute Ansätze übrigbleiben. Die Web 2.0 Idee endet mit ein paar nützlichen Apps, mit inflationär verwendeten Begriffen, wie Transparenz… Wertschätzung… (natürlich ohne Umsetzung). Das war’s. Mission Internet abgeschlossen. Ins bestehende System passgenau integriert. Blau. Pause.

Ein einfaches Ja!

Würde schon genügen, um die Veränderungen, die wir uns wünschen auch auf den Weg zu bringen. Nicht rückwärtsgewandt und dem Bestehenden trotzend, sondern in die (gewünschte) Zukunft blickend und einfach so handeln, als wären wir schon da!

Warum sagen wir immer Nein zu den Entwicklungen, die uns nicht passen (z.B. App-Silos, Facebook, Leistungsschutzrecht, Burnout, Versicherungen, Banken, Krisen, Parteienpolitik usw. usf.) und stecken alle Energie darein, diese zu verhindern, zu reformieren, aufzuhalten…

Was wäre, wenn…

wir stattdessen Ja sagen würden – Ja, zu einer Entwicklung, die wir uns wünschen? Was würde passieren, wenn wir (also ihr, die ihr euch auskennt) bspw. das Netzwerk Diaspora so umgestalten würden – wie ich es verstanden habe wurde es uns geschenkt – wie wir uns ein Netzwerk vorstellen?

Wir sind frei…

keiner zwingt uns die bestehenden Systeme zu nutzen und uns u.U. benutzen zu lassen. Das gilt auch für Lebensversicherungen und unseren Bankaccount. Wer von euch hat denn alles schon umgestellt? Sind wir alle schon zu sog. grünen und nachhaltigen Anbietern gewechselt? Noch nicht? Warum nicht?

Was ist mit dem Leistungsschutzrecht? Ich habe früher auch die Mainstreammedien nicht, oder nur selten gekauft. Klar lese ich gerne Artikel auf SpOn oder Zeit, oder… muss es aber nicht. Ich war früher auch informiert (sogar bevor ich das Netz für mich entdeckt habe). Sollen „sie“ doch Paywalls errichten, wenn sie uns nicht haben wollen, oder eine gute Idee präsentieren, die uns gefallen würde. Solange informieren wir uns dann (wieder!) bei denen, deren Blogs verwaisen.

Was ist mit der Politik? Piraten? Warum wird die vielbeschworene „Weisheit der Vielen“ nicht genutzt, um dem zu entkommen, was derzeit passiert: Die Anpassung einer guten Idee an ein (Parteien)System, was diese Denkweise und Haltung nicht akzeptieren kann und/oder möchte. Warum sprechen wir nicht darüber, welche Probleme auftreten und wie man diese lösen kann? Warum wird die Chance vertan und die gleichen Mechanismen (Ismen!) greifen, wie bei all den 1000en wunderbaren Ideen aus vorangegangenen Generationen?

Ich könnte jetzt auch noch die Themen Bildung, Arbeitsplätze der Zukunft usw. heranziehen – überall „same old same“: Die Ideen werden ohne Tiefe, also wirkliche Umsetzung von (…) in bestehende Systeme integriert. Haben ja jetzt alle eine Facebookseite: Unternehmen, Schulen, Unis – also gut ist?

Fazit

Wir versuchen uns anzupassen an das bestehende System und merken gar nicht, wie unsere Ideen verwässern, verpuffen, in Vergessenheit geraten. Mich macht das traurig und wütend zugleich – auf eine friedvolle Art und Weise. Denn mir geht es nicht darum über das System zu schimpfen, es schlecht zu machen, die Menschen, die sich jeden Tag für eine positive Entwicklung unserer Gesellschaft einsetzen herabzustufen.

Mir geht es darum Ja zu sagen, zu etwas Neuem. Nicht schon wieder eine Reform, eine Gesetzesvorlage zur Verbesserung von XY – sondern ein umdenken: Zukunft muss nicht die Verlängerung der Vergangenheit bedeuten. Zukunft kann (und für mich sollte sie das auch) etwas Neues bedeuten.

Neuland

– ein Land, in dem wir gerne leben wollen. Um dieses Neuland zu betreten, müssen wir es erst erschaffen. Tun wir das nicht und ruhen uns auf dem aus, was wir nicht wollen, dann wird die Zukunft immer eine reformierte Vergangenheit bleiben. Und neben allem anderen finde ich das langweillig und weit unter unseren Möglichkeiten…

Ich wünsche uns allen ein frohes neues Ja!

Anmerkung

Ich habe bewusst auf Verlinkungen zu den vielen gelesenen Texten verzichtet, die meine Gedanken hier beeinflusst haben. Es sind einfach zu viele Klicks und vor allem Erlebnisse des letzten Jahres, die mich zu diesem Text inspiriert haben…