Wenn ein Veranstalter namens Newthinking zu einem Summit namens open strategies einlädt, dann kann ich nur mitmachen! Neues Denken, offene Strategien – mein, unser Thema!
In der Station erwartete uns ein OpenSpace mit Y-Tischen (die bunten Spaceshuttles). Wir arbeiten viel mit offenen Formaten und so waren nicht nur die Themen spannend, sondern auch das Format an sich – optimale Bedingungen!
Die Stimmung war dem Thema entsprechend: Aufbruch, Altes loslassen, Neues darf kommen. Sehr viel Mühe im Detail der Veranstalter. Unser Gefühl: „Die wollen etwas, die meinen es ernst!“
Mehr zur Veranstaltung u.a. hier und hier und hier (…). Twitterhashtag #son12.
14.30 Uhr am ersten Tag – ich war nervös. Normalerweise bin ich eher der Workshoptyp: Kurz ankommen und dann direkt ins gemeinsame Tun kommen. Bei Keynotes brauche ich erstmal ein wenig Zeit, um ruhiger zu werden – Sie werden sehen was ich meine, wenn das Video online ist (hier zum Video!).
Open Innovation braucht neues Denken und den echten Dialog
Wir haben uns bei dem Thema zunächst auf das „open“ konzentriert: Alle sprechen von „open“, aber was bedeutet das eigentlich? Mit dieser Frage sind wir eingestiegen und haben mit der Theorie U von Claus Otto Scharmer die verschiedenen Ebenen des „open“ beleuchtet.
„Kann es sich eine Gesellschaft in Zeiten schwindender Ressourcen noch leisten geschlossene Innovationsprozesse nebeneinander laufen zu lassen?“ (fragen die netzpiloten)
Eine wichtige Frage – gerade im Hinblick auf Offenheit und Innovation. Sind wir wirklich offen für neue Ideen? Für andere Ideen? Für andere Menschen? Sind unsere Systeme offen für übergreifende Innovationsprozesse, oder geht es doch (wieder) nur darum im Wettbewerb die Nase ein kleines Stück vor dem Konkurrenten zu haben? Vorteile – für wen? Das Business oder für die Gesellschaft?
Mit diesen Fragen wollten wir den Prozess vor dem Prozess beleuchten: Es gibt viele innovative Methoden, um Innovationsprozesse auf den Weg zu bringen, doch was uns interessiert ist die Grundlage, die Basis, auf der diese Prozesse gestartet werden. Die Haltung, die Mindsets!
Es macht einen sehr großen Unterschied, ob wir einen Prozess starten mit dem Ziel „noch höher“, „noch besser“, „noch schneller“, „noch innovativer“ – also immer nur im Wettbewerbsmodus, oder ob wir vor dem (Innovations)Prozess zunächst klären, warum wir etwas Neues in die Welt bringen wollen.
Ein einfaches Beispiel, Autobau:
Meinen wir mit Innovation dem Wettbewerber ein Stück voraus zu sein, weil wir die Ersten sind, die Sprachsteuerung des Wagens zum Standard machen? – oder haben wir in unserem Innovationsteam Menschen aus unterschiedlichen (unabhängigen!) Bereichen, wie Greenpeace, Klimaexperten, Ressourcenexperten usw., weil wir ein nachhaltiges Konzept Auto entwickeln wollen?
Die erste Haltung ist „marktgetrieben“, die letztere hat den Menschen, das Leben an sich im Mittelpunktpunkt/Fokus. Die offene, über die eigenen Grenzen hinweggehenden Herangehensweise könnte nachhaltige Lösungen, z.B. im Umweltbereich, Finanzbereich usw. bringen. Das dafür eine andere Haltung, ein anderes Mindset als die bestehenden notwendig sind wird schnell deutlich, wenn wir uns die Finanzkrise, Energiekrise usw. vor Augen halten (…).
„Denken zum anfassen“
Da unser Thema das „neue Denken“ angesprochen hat, haben wir hierzu nach dem Einstieg eine praktische Übung zum Thema „Denkmuster verstehen und durchdringen“ gemacht. Es ging darum unbekannte Gegenstände zu betrachten und herauszufinden, wozu diese gebraucht werden. Sinn dieser Übung ist es die eigenen Denkmuster zu beobachten (wie ordne ich Dinge ein) und sich darüber auszutauschen.
Schubladen sind zunächst hilfreich, um Komplexität zu reduzieren – wichtig ist es aber diese offen zu lassen, damit man Dinge in falschen Schubladen erkennen kann und bei Bedarf (oder Wunsch) umsortieren kann!
Teil 2
Nach der „Workshopeinlage“ wurde ich dann auch ruhiger und bin mit den „Levels of Listening“ zu unserem Kernthema gekommen: „Mit echtem Dialog kann neues Denken gelingen“.
In Teil 2 meines Beitrages werde ich die Levels beschreiben und die möglichen Auswirkungen von echtem Dialog und neuem Denken auf unsere (globale) Gesellschaft. Bestimmt wird bis dahin auch das Video von der Keynote online sein. Stay tuned!
Fazit
Open Strategies – Der erste Summit of Newthinkink für uns ein sehr gelungener Auftakt.
Danke an alle, die es ermöglicht haben und den Raum mit neuen Ideen und Strategien gefüllt haben. Open Strategies: Wenn wir es schaffen die Möglichkeiten der offenen Strategien für wirklich Neues zu nutzen, anstelle von ins bestehende System einzupressen, dann könnte es funktionieren mit einem zeitgemäßen Umgang mit den aktuellen Herausforderungen…
Credits
Die Slides sind ein Remix: alle Theorie U betreffenden Bilder und Inhalte Prensencing Institute, C. Otto Scharmer, unter Creative Commons 3 License. Attribution 3.0 Unported (CC BY 3). Dank an Patrick für das Bild „Levels…“.
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