Der goldene Oktober hat mich zu drei absolut glänzenden Veranstaltungen geführt:

Los ging es am 01.10. mit der Scope_08 in Heidelberg – The Future of Learning and Working. Im Open Space Format haben Menschen aus unterschiedlichen beruflichen Kontexten, die Zukunft des Lernens und Arbeitens diskutiert. Am Mittag wurde es dann international, mit einer Live-Schaltung zu Stephen Downes (E-Learning Spezialist) nach Kanada, der zu aktuellen Fragen aus den verschiedenen Arbeitsgruppen Stellung bezog.

Als weiteres Highlight (mein „favourite“) wurde der Organisationspsychologe und Netzwerkberater Prof. Peter Kruse live per Skype nach Heidelberg geschaltet. Eine spannende Diskussion mit ihm zum Thema: „Wissensmanagement in Unternehmen, mit Wikis effizienter gestalten“. Am Ende der Veranstaltung präsentierten die verschiedenen Themen-Gruppen erste Arbeitsergebnisse.

Die Diskussion mit Prof. Peter Kruse und der Austausch zum Thema Enterprise2.0, waren für mich die absoluten Highlights. Fazit: Super Veranstaltung! The Future of Learning and Working is Now!

Mitte Oktober ging es weiter zur 2. Veranstaltung, zum EduCamp2008 nach Berlin. Diese Veranstaltung richtete sich vor allem an „Bildungsbotschafter“. Im Barcamp-Format hatte das zweite EduCamp die Zelte, bei strahlendem Sonnenschein, im Schrödinger Zentrum Berlin aufgeschlagen.

Der Einsatz von Web 2.0 Tools (Blogs, Wikis, E-Portfolio usw.) in der Lehre und die damit einhergehende Veränderung des Selbstverständnisses von Lehrenden, bildeten den Schwerpunkt des Barcamps. Öffentliche Wissenschaft und deren Konsequenz, sowie andere zeitgemäße Bildungs-Themen wurden in Barcamptradition, in 45-90 minutigen Sessions, kurzweilig präsentiert und diskutiert. Die Veranstalter haben es sich auch dieses Mal nicht nehmen lassen für alles und alle gut zu sorgen – Danke!

Fazit: Es tut sich schon eine Menge an Schulen und Hochschulen, wie verschiedene Teilnehmer mit ihrer Arbeit im Bildungssektor gezeigt und verdeutlicht haben – leider sind diese „Bildungsbotschafter“ aber noch die Ausnahme und werden nicht gerade vom System gefördert. Jean Pol Martin hat bewiesen, dass alternative Methoden – Lernen durch Lehren – schon seit langem sehr erfolgreich eingesetzt werden. Auch Christian Spannagel, Juniorprofessor in der Lehrerausbildung, geht sehr innovative Wege… und zum zweiten Mal hat „The Future of Learning and Working“ schon längst begonnen!

Aller guten Dinge sind 3: Kaum zurück aus Berlin ging es am 17.10. mit dem ICE (pünktlich!) zurück in die Hauptstadt. Zum ersten Open Space, der sogenannten Digital Natives. Dieser fand in der Homebase am Podsdamer Platz statt. Sie fragen sich gerade was, oder wer Digital Natives sind und was sie machen? Im Rahmen des 3. IT-Gipfels der Bundesregierung hat sich eine Plattform (DNAdigital) etabliert, die den Austausch von Top-Entscheidern aus der Wirtschaft und den Digital Natives fördern und voranbringen will.

Eine sehr positive Entwicklung und ganz im Sinne von Web 2.0 und Enterprise 2.0: Austausch auf gleicher Augenhöhe, Offenheit, Tranzparenz, Partizipation, Kollaboration… Wie man sich leicht vorstellen kann, ist dieser Austausch auf gleicher Augenhöhe nicht ganz einfach, da weder die eine, noch die andere Gruppe darin geübt ist. Im Vorfeld wurde schon fleißig auf der Plattform DNAdigital diskutiert. Auf diesem Open Space haben sich die Digital Natives nun Face2Face getroffen, um die Möglichkeiten und Chancen, im Austausch mit den Top-Entscheidern gemeinsam auszuloten. Die Ergebnisse des Open Space können im Wiki von DNAdigital nachgelesen und kommentiert werden.

Der Open Space zeigte ganz klar, dass „wir“ bei diesem Thema relativ am Anfang stehen. Denn nicht nur die Definition von Digital Native wird heiß diskutiert, sondern auch deren Selbstverständnis.

Für mich persönlich – der ich an den Möglichkeiten von erfolgreicher Kommunikation zwischen Digital Natives und Managern interessiert bin – war die Veranstaltung sehr aufschlussreich. Auch, wenn noch so viel Interesse beider Gruppen vorhanden ist, miteinander ins Gespräch zu kommen, so ist es für beide Gruppen absolut notwendig, sich auf die andere einzulassen. Geschieht das nicht, wird eine Kommunikation eher schleppend und wenig erfolgreich verlaufen. Die Gefahr wird dann bestehen, dass alles nur ein großer (Medien-) Hype gewesen ist – wobei das Engagement auf beiden Seiten etwas „Großes“ in Aussicht stellt.

Was dieses „Große“ sein könnte, das wird der Open Space am 03.11. in Berlin zeigen: Bei diesem Termin werden die Top-Entscheider aus der Wirtschaft und die Digital Natives die Zukunft des Arbeitens (vielleicht) neu erfinden…

Und zum dritten Mal: „The Future of Learning and Working“ hat längst begonnen!