„letting go – letting come“ – ein U als theorie?

Als ich zum ersten Mal von der Theorie U gehört habe, gestalteten wir gerade einen Veränderungsprozess in einem kleinen Unternehmen und ich dachte mir: Die Sache mit dem U passt hier gut hinein. Ohne in der Tiefe zu wissen, was die Theorie U ausmacht, habe ich mir das Buch bestellt – ein Gefühl von, „das könnte was für dich sein“.

Ein halbes Jahr habe ich die 450 Seiten quer gelesen, die Webseite von Otto Scharmer besucht, von dort aus zum Presencing Institut und gesurft, mich im U verloren…

Als ich dann im Herbst letzten Jahres die Ankündigung des 1. Systemischen Labors mit Otto Scharmer und seiner Theorie U mitbekommen habe, war klar: Da gehst du hin!  Am 08. und 09. März war es dann soweit – ich bin durch das U gegangen. Scharmer hat 10-15 Jahre an der Theorie geschrieben, sie entwickelt.

Manche sagen es ist gar keine Theorie, andere sind begeistert. Ich bin interessiert daran (am Presencing, am U-Prozess) und möchte hier nur ein paar Notizen zu meinen Erfahrungen schreiben. Mehr nicht!

Bei meiner Betrachtung möchte ich versuchen das Prinzip des U´s zu beschreiben. Vieles kennen wir aus anderen Zusammenhängen und dennoch scheint mir Scharmers Herangehensweise das Potenzial zu etwas Neuem zu haben.

Genau darum geht es mir auch: Neues Denken, Neues Handeln, Neues in die Welt bringen.

Open Mind: Auf der linken Seite des U´s starten wir mit dem „downloading“ von Informationen. D.h. wir nehmen die Informationen aus unserer Perspektive auf und wahr. Diesen Prozess kennen wir: Die alltäglichen Debatten in unserer Gesellschaft aufgrund „downgeloadeter“ Informationen. Wenn wir es schaffen in der Kommunikation „mit neuen Augen“ zu sehen (hören) dann kommen wir zum Dialog.

Open Heart: Beim Dialog geht es nicht mehr um das Debattieren, sondern es geht um empathisches Verstehen und darum aus diesem Austausch etwas Neues entstehen zu lassen. „Wir treten aus uns heraus“, die Perspektive ändert sich. Wir stehen sozusagen am Rande unseres Selbst und können von dort aus die Welt der Anderen verstehen – wir lassen diese in uns hinein (…).

Open Will: Sind wir unten am U angelangt, dann gehen wir noch einen Schritt weiter – aus uns hinaus. Wir begeben uns in ein Feld des „Nichtwissens“.

Scharmer beschreibt Presencing als eine Bewegung, in der wir unserem Selbst aus einer bestehenden Zukunft heraus begegenen. Hier stellen sich dann Fragen wie: Wer bin ich? Was ist meine Arbeit? Was ist mein Anliegen?

Soweit, so gut. Kennen wir schon. Hatten wir schon in unserer Ausbildung, beispielsweise bei meiner zum Systemischen Coach. Ich schreibe trotzdem weiter, weil ich die fast 500 Seiten Erklärung hinter diesem Prozess ja einfach weglasse =) Neugierig?

Warum ist es so schwierig, diesen Prozess bis hierhin zu gehen?

Wir kennen das doch: Downloading und Debatte – kein Problem! Dialog und Empathie – da wird es schon schwieriger!

Aber jetzt auch noch die „letting go – Sache“, sich mit dem Feld des Nichtwissens verbinden und von dort heraus. (…) etwas Neues entstehen lassen?! Das ist mir zu schwammig, zu esoterisch, zu U(n)-Theoretisch (…).

Ich mache weiter:

Nach dem Download kommen häufig die Stimmen des Urteilens (z.B. über diese Theorie =), sehr oft, sehr schnell!

Wenn wir, vom „seeing zum sensing“ übergehen, also aus unserem Zentrum an den Rand treten, den anderen sehen, fühlen und verstehen können. Dann werden wir nicht selten zynisch.

Sollten wir das Urteilen und den Zynismus hinter uns gelassen haben und wirklich kurz davor sein Loszulassen, dann kommen die Stimmen der Angst.

Veränderung und Neues machen uns Angst – auch das ist keine neue Erkenntnis!

„letting go“

Loslassen vom Alten bedeutet noch nichts Neues. Scharmer beschreibt dieses „letting go“, den presencing Prozess, als das Verbinden mit unserer inneren Quelle (der Quelle des Werdenden), unseren beiden Ich´s:

Dem gewordenen Ich und dem noch werdenden Ich – also dem Ich der Zukunft. Wir kennen es (noch) nicht.

Quelle, prescencing – keine Ahnung

Die Reflexion meiner Erfahrungen im Systemischen Labor, dem Lesen und Auseinandersetzen mit der Theorie U, den vielen Gesprächen mit Menschen, die die Theorie kennen, die sie nicht kennen (…) – zeigt mir ganz klar:

Die Quelle und das Presencing können zwar im Versuch beschrieben werden, aber so wirklich klar – wie man sich eine Quelle vorstellt – ist es nicht. Das Einzige, was mir vollkommen klar ist, ist dass es sich hier um etwas handelt, was getan werden muss.

Das ist keine Theorie, die wir mal schön betrachten und „auseinandernehmen“, sondern sie lädt ein, den U-Prozess zu durchlaufen, als Individuum, als Gruppe, in der Organisation. Ich bleibe aber mal bei mir (Individuum), weil der U-Prozess in/mit den anderen Ebenen (Organisation, Global),  auch andere Wirkmechanismen auslöst.

Im Feld des Presencing können wir uns verbinden: Mit der Kreativität, mit unseren beiden Ich = authentisch, mit dem großen Ganzen, der Zukunft,  dem Neuen, was wir in die Zukunft bringen wollen (…) – aber wie?

„letting come“

Für mich wichtig, bei diesem „letting come“ Prozess ist es, dass ich die Zukunft nicht als eine Verlängerung der Vergangenheit betrachte (aus dem Wissen und Downloading Daten heraus, die mir bekannt sind – also aus dem gewordenen Ich heraus), sondern wirklich Loslasse vom Alten und das Neue  entstehen lasse. Scharmer spricht oft von der leeren Leinwand  – für mich ein gutes Bild dafür.

Auf der anderen Seite

Wie es (für mich) auf der rechten Seite des U´s  weitergeht, werde ich im nächsten Blogbeitrag zur Theorie U beleuchten. Ein Buch im „Selbsterfahrungs-Modus“ lesen, 2 Tage Systemisches Labor, Teile des U´s in meiner Arbeit – darum geht es mir bei diesem (ersten) Beitrag. Kommentare und Debatte erwünscht. Von da aus kann es weitergehen!

Rückmeldung Carl Auer Akademie:

„Wie der Name schon andeutet, ein Systemisches Labor ist ein Ort für Experimente, unter Umständen knallt und zischt es auch. Das ist gewollt, oder wie Claus Otto Scharmer es ausdrückte: „Harmonie bringt uns nicht weiter.“ Fritz B. Simon sagt gerne „We do it Auer way“.

Ich sage: I do it my way! Stay tuned. To be continued…

mindlounge meets filterraum #hashtags

Am letzten Wochenende haben wir die Videoreihe „mindlounge´s eleven“ gestartet. Michael Wald aka Filterraum an der Kamera. Manuela Buschbeck ins Gespräch vertiefend, herausfordernd… und ganz viele Gespräche zwischen den Aufnahmen, die sich letzten Endes im Ganzen Projekt widerspiegeln. mindlounge als Medium.

Hier ein Ausschnitt der Themen, über die wir gesprochen haben. Meine Hashtags:

Es bleibt spannend! Ich freue mich auf die ersten Videos. Dann weiß ich endlich auch wer ich bin und was ich so mache!

elf.eins.elf. – 11.1.11 #11ideen

Das Jahr 2010 hatte für mich von der Zahl her viel mit dem 2.0 Gedanken zu tun… einfach so, aus dem Bauch heraus… 2010 war für mich so etwas wie das upgrade von 2.0 auf 20.10 – wie auch immer… 2010 hat mir vieles in dieser Richtung (2.Null) gebracht – mein Leben und Arbeiten war davon geprägt!

Dieses Jahr 2011 geht es mir um die 11!

Keine Ahnung, was mich auf einmal so „zahlenfroh“ macht, aus meiner Schulzeit kann es eher weniger kommen.

Neues Jahr bedeutet bei mir auch immer irgend eine neue Losung, neue Ziele, neue Inhalte, weiter… entwickeln.

Zu 2011 ist mir aus dem Nichts der Hashtag #11ideen in die Tastatur gekommen. Ich werte das als Zeichen =)

Nach Hamburg hatte ich dann meinen Slogan für 2011 im Kopf, plötzlich, einfach so war er da:

„mindlounge´s eleven“


Und so nehmen die Dinge ihren Lauf: Ich mach da jetzt mal weiter und habe mich heute entschieden den Januar dazu zu nutzen, die letzten 11 Monate des Jahres im Sinne der #11ideen mit der „mindlounge´s eleven“ weiter zu spinnen…

Also dann, ich mach dann mal weiter an meiner Jahresplanung. Stay tuned.

version 2.1.2010 – das neue jahr in der mindlounge

Wie ich mir meine Wirklichkeit konstruiere: Die Überschrift besteht aus den Zahlen 2.1.2010. Ein Datum, ein schönes Datum. Nicht nur: Von links nach rechts gelesen mag es den heutigen Tag beschreiben. Von rechts nach links gelesen, meine Welt: Ich komme dann immer über die 1 zur 2! Warum mir das wichtig ist? Deswegen:

Das Web 2.0 hat mein Leben verändert. Meine Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren hier gemacht habe, entsprechen genau meinem Gefühl, wie Kommunikation und ein Leben in Gemeinschaft Sinn ergeben. Es geht bei dem 2.0 Gedanken um Teilen. Teilen schafft Mehr-Wert. Es geht um Transparenz, um Offenheit, um Partizipation. Wissen wird zur Verfügung gestellt, einfach so. Der brand eins Titel dazu in der Novemberausgabe: „Wissen ist der erste Rohstoff, der sich bei Gebrauch vermehrt“.

Der 2.0 Gedanke steht für mich für ein neues Paradigma: Weg von der „einen“ Wahrheit, die verteidigt werden muss, unabhängig davon, ob sie Probleme zeitgemäß lösen kann, oder nicht. Hin zu einem Netzwerk aus open source, offenen Quellen und dem Nutzen der „Weisheit der Vielen“, um die aktuelle Lebenssituation auf unserer Erde bestmöglich und nachhaltig lösen zu können. Weg vom passiven geschehen lassen („die da oben werden´s schon richten“, oder „wir können da sowieso nichts ändern“), hin zur Eigenverantwortung und dem Wissen, dass es um unsere Welt geht und wir gemeinsam an einer Gestaltung der selbigen mitwirken… Offenheit und Transparenz, Teilen und Mehr-Wert schaffen.

Zurück zur Version 2.1.2010: Die Version der beta.mindlounge. Beta bedeutet vorläufig, Veränderung erwünscht! Die ganze Faszination meiner Reise durch das Mitmach-Internet war immer begleitet von: Hier passiert genau das, was ich in meiner Idee der mindlounge schon immer in mir trage. Nur wie umsetzen? Das ist so viel! Ich habe zwei Jahre benötigt, um mich zunächst im Netz „auszuleben“, auszuprobieren, mich zurecht zu finden, mir mein eigenes Netzwerk der Informationen zu basteln usw. usf. Im Laufe des letzten Jahres wurden meine Ideen zur mindlounge2.0 dann konkreter und mit der beta.mindlounge fange ich das neue Jahrzehnt direkt mit der „always beta“ Version an!

Schon wieder eine Plattform, mag der Eine jetzt sagen. Was will der jetzt von mir, ich verstehe kein Wort, die Andere.

Nicht schlimm. Das ist das gute daran: Wir kommunizieren! Das heißt auch, dass jeder eingeladen ist mitzumachen, wenn etwas nicht verstanden wurde – bitte einfach nachfragen. Ich kommuniziere gerne!

Zu diesem Zweck habe ich zum Beispiel dieses „formspring-me | „Ask me anything“ in die Seitenleiste eingebaut. Eine nette Idee: Man gibt eine Frage ein – auch anonym möglich! – und ich antworte dann.

beta.mindlounge: Nach vier Wochen meines Pilotprojektes auf einer geschlossenen Netzwerkplattform bin ich zu folgendem Ergebnis gekommen:

  • Eine zusätzliche geschlossene Plattform ist für meine Vision (Version) unnötig
  • Die mindlounge braucht einen Rahmen, der einerseits offen gestaltet ist…
  • andererseits aber auch die Möglichkeit des geschlossenen, „versteckten“ Forums bietet (Vertrauen, Klienten)
  • das Angebot soll nicht nur für meine Klienten einen Mehrwert schaffen
  • Es gibt nicht „Die“ Lösung
  • ausprobieren und permanent anpassen, scheint sinnvoll
  • ich fange einfach an und lasse entstehen

Gut. Dann wäre alles gesagt. Wenn ich etwas vergessen habe, dann schreibe ich es später – beta eben 😉 Gestern habe ich vom JA zum Leben geschrieben.

JA, dann starte ich mal los. Wer mitmachen möchte ist herzlichst eingeladen!

Nachtrag 01 | 03 | 2011

beta.mindlounge soeben in eine Schleife zu diesem Artikel gelegt (siehe Kommentar).

beta? eben!