heart & soul. ich nenne es modern talking.

Das Web 2.0 hat meinen Kommunikationshorizont, mein Leben enorm erweitert. Vieles Neues ist entstanden. „Modern talking with heart and soul“.

Ob durch das Web 2.0 alles Besser werden kann, sei dahingestellt. Jedoch verändert sich gerade Einiges in unserer Gesellschaft, nicht zuletzt durch die Partizipation und Kollaboration im SocialWeb. Netzwerken. Viele Menschen entdecken, dass sie etwas tun können. Gut so!

So wie das Web 2.0 auch Mitmach-Internet genannt wird, so überträgt sich das auf unsere Gesellschaft: Nicht mehr nur mehr oder weniger teilnahmslos alle vier Jahre ein Kreuzchen machen, sondern aktiv an der Gestaltung unseres Lebensraumes mitwirken. Das Web eröffnet uns hier Möglichkeiten, die (noch) grenzenlos sind.

Mit der Netz-Bewegung assoziere ich den „Slogan“, der mich  seit 20 Jahren immer wieder sehr berührt: „Wir sind das Volk“.

Ob als Gemeinschaft (Gesellschaft), oder als  Individuum: Ich denke es ist an der Zeit, das zu tun, was getan werden muss…

Photo via Lutzland

Anmerkung:

Modern Talking. Es muss Anders werden, damit Veränderung stattfinden kann. Anders, aber nicht Thomas! Und nein, ich war nie ein ModernTalking Freund. Im Coaching nennt man das Kontext-Reframing: Wenn man eine Sache, die vielleicht nicht so toll (gelaufen) ist, in einen neuen Kontext stellt, der positiv ist. ModernTalking, „You´re my heart, you´re my soul“, reloaded.

„Was ich noch zu sagen hätte…“

Abschiedsvorlesung von Friedemann Schulz von Thun an der Universität Hamburg (23.10.2009). Was ich noch zu sagen hätte:

Herr Schulz von Thun hat auch meine Kommunikationswelt erweitert – Danke!

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Wenn das Internet ein Buch schreibt…

„Wenn Anzugträger auf Kapuzenullis treffen“, so der Titel des Buches der Initiative DNAdigital. Ulrike Reinhard und Willms Buhse, als Herausgeber des Buches, haben es geschafft dem Titel gerecht zu werden und viele verschiedene Autoren ein Gesamtwerk schreiben lassen. Darunter Digital Natives, Digital Immigrants, als auch namhafte Autoren aus verschiedenen Bereichen der Wissenschaft, des Business, der Gesellschaft.

Dem Untertitel des Buches „Die Kunst aufeinander zuzugehen“, wird gleich in zweierlei Hinsicht Rechnung getragen: Erstens sind vor dem Entstehungsprozess des Buches viele der Autoren auf Veranstaltungen, wie dem Open Space in Berlin, aufeinander zugegangen (live oder via Web), woraus sich die Idee des Buches entwickelt hat. Und zweitens das Buch selbst: Das Buch ist auch für all diejenigen gedacht, die nicht tagtäglich im Web 2.0 unterwegs sind, die nicht all die Tools, von denen „alle“ (hier) sprechen, kennen. Menschen, die zwar von dieser Bewegung mittlerweile fast täglich aus der Presse erfahren, die aber nicht wirklich nachvollziehen können, worum es dabei geht.

Das Buch beschreibt viele verschiedene Facetten „dieser Welt“ und bringt diese dann auch den Lesern nahe, die interessiert sind, aber aus welchen Gründen auch immer, nicht in die Welt des Web 2.0 eintauchen. Das Buch bringt aber auch denen viele interessante neue Aspekte, die sich tagtäglich im Web 2.0 „aufhalten“. Also egal ob Anzugträger, oder Kapuzenpulli, egal ob Digital Native, Immigrant, oder Sceptic… Für alle Menschen, die an der Gegenwart und Zukunft interessiert sind und/oder die ein Interesse daran haben, etwas von der Kunst aufeinander zuzugehen zu erfahren, denen kann ich das Buch sehr empfehlen!

Hier das Buch in Farbe. Apropos Bilder, die Layout Gestaltung von Bea Gschwend wurde sehr schön umgesetzt. Bei all den Bildern im Netz und dem „Digital-Thema“ insgesamt eine Herausforderung! Diese wurde einerseits, mit sehr dezenten Graphiken, Bildern und dem Gesamtlayout gemeistert, als auch mit Stilelementen und Symbolen, die wir aus der Internetwelt kennen.

dnadigital_buch_bestellung

Warum das Internet ein Buch schreiben kann? OK, so ganz korrekt ist das nicht, jedoch wurden alle Beiträge mit Hilfe des Internets geschrieben! Sei es in Wikis, sei es via Skype Konferenzen, oder Mithilfe anderer Web 2.0 Tools… ganz dem Thema nach und vor allem zeigt es, welches Potenzial in „diesem Internet“ verborgen ist – Das Buch war innerhalb weniger Wochen druckreif!

Jetzt zum Inhalt:

Sie erfahren in dem Buch was CEOs 2.0 zum Thema zu sagen haben. Die Kommunikation zwischen Martin Koser, Frank Roebers und Joachim Niemeier gibt Einblicke in die Welt des Enterprise2.0 – Ja, das gibt es schon!

Nadia Zaboura schreibt über „Building Bridges Between Business, Politics And People“. Sie erfahren in Ihrem Artikel sehr viel darüber, was im Web 2.0 möglich ist, was schon Realität ist. „Die thematische Tiefe des Webs, die Vielfalt an Dimensionen und Charakteren birgt mehr Potenzial, als wir uns vorstellen können.“ Sie plädiert dafür einzusteigen, aktiv zu werden, sich den Herausforderungen zu stellen.

Neue Möglichkeiten in der Arbeitswelt beschreiben Achim Bode und Maxi Kirchner: „Ich habe heute Dienst… du findest mich auf dem Sofa“. Das Thema wurde auf dem OpenSpace in Berlin aufgegriffen und beschreibt sowohl die Möglichkeiten, als auch die Veränderungen im Unternehmen der Zukunft. Sofa und arbeiten, geht das? Finden Sie es heraus.

Twitter ist derzeit sehr angesagt: alle schreiben darüber, alle wissen etwas, ein Hype? Lesen Sie das Twitterinterview mit Sören Stamer und Hendrik Heuermann. Machen Sie sich ihr eigenes Bild.

Sind die Digital Natives wirklich so? Immer nur Computer, keine sozialen Kontakte, nur Netzwerken und 18 Stunden vor dem Bildschirm? Keine weiteren Interessen? Oder steckt doch mehr dahinter? Timo Heuer und Robert Dürhager haben ein Manifesto der Digtal Natives verfasst. Für mich sind die Inhalte nicht überraschend, für Sie vielleicht… Neugierig?

Jana Hochberg setzt das Thema literarisch in Szene: „20h Begegnung – aus dem Tagebuch eines Digital Natives“. 20 Stunden auf der Fähre von Kiel nach Oslo… Eine digitale Schiffsreise voller Begegnung… mit den Inhalten dieses Buches.

August-Wilhelm Scheer ist sich schon im Vorwort_02 sicher: „Dem Enterprise 2.0 gehört die Zukunft“. Das ist deutlich.

Anne Grabs räumt im Vorwort_01 sowohl mit den positiven, als auch mit den negativen Beurteilungen der Gesellschaft über die Digital Natives auf. Sie schreibt, wie es „wirklich“ ist: „Vernetzt euch – und Jeder lernt von Jedem!“.

Der, für mich persönlich wichtigste Beitrag im Buch, ist das Interview mit Prof. Peter Kruse. Auf dem Buchrücken wird er liebevoll als Netzwerk-Guru vorgestellt. Wer Peter Kruse noch nicht kennt, der sollte sich die Zeit nehmen seinen Worten zu „lauschen“. Dieser Mann hat viel zu sagen und bringt Dinge in Minuten auf den Punkt, wo andere Jahre brauchen, um sich nur anzunähern! Es geht um Netzwerke, Unternehmenskultur, Digital Natives (…), sogar um die Kanzlerin… wie gesagt, Prof. Kruse schafft diesen Spagat sehr entspannt und mit einem Weitblick, der beeindruckt!

Frank Schabel stellt 6 Thesen auf, die der Frage nachgehen, ob sich die Zukunft der Wirtschaft stark verändern wird. Sind wir „Auf dem Weg in die Projektwirtschaft?!“. Nicht zuletzt die aktuelle Wirtschaftslage erfordert „neues Denken“. Frank Schabel gibt in seinem Beitrag interessante Ansichten und Einsichten zu möglichen Veränderungen.

Bettina Fackelmann, Willi Kaczorowski und Jens Otto Lange beschäftigen sich mit der hochaktuellen Frage, der unterschiedlichen Kulturen in der Arbeitswelt, im Umgang mit den Web 2.0 Tools. Die Einführung von Web 2.0 Tools in Unternehmen, dem hinführen zum Enterprise 2.0, ist auch eine Frage des Brücken bauens, der Kunst aufeinander zuzugehen (…) – da stossen Digital Natives, Digital Immigrants und Digital Sceptics aufeinander, im Team.Und jetzt? Dieser Beitrag beschäftigt sich mit dem „Und jetzt“. Vorschau: Das mit den 3 Kulturen kann sehr gut funktionieren und bringt erstaunliche Ergebnisse.

Neben den genannten Autoren haben noch Urs Gasser (Die Digital Natives), Don Tapscott (The Net Generation Takes The Lead), Itay Talgam, David Weinberger (Free Our Leaders From Isolation And Embrace Abundance) und viele andere an dem Buch mitgewirkt, es mitgeschrieben! Schauen Sie einfach bei DNAdigital vorbei, dort finden Sie alles zum „anfassen“.

Ich empfehle das Buch, weil es Brücken bauen kann, weil es die Kunst aufeinander zuzugehen beschreibt. Es gibt sowohl Beiträge von Digital Natives, als auch von namhaften Wissenschaftlern und CEOs auf diesem Gebiet – was einen bunten Mix aus – „Das ist das Internet“ – hervorbringt. Ich empfehle es auch deshalb, weil es einen immer wichtiger werdenden Teil unseres Lebensalltags beschreibt, sei es nun privat und/oder beruflich.

Das Buch bringt viele Beispiele aus Unternehmen, die Richtung Enterprise 2.0 gehen, das Buch beschreibt auch sehr schön, dass das Internet, Web 2.0 sehr viel mit Kulturveränderung zu tun hat. Ich beschäftige mich seit eineinhalb Jahren zunehmend mit diesen Themen, da sie auch zunehmend in meiner Coaching Arbeit relevant sind. Für mich ist der Inhalt des Buches ein sehr schöner Querschnitt zu der Vielfalt der Themen und Bereiche des digitalen Zeitalters.

Hier nochmal ein Dankeschön an alle, die das Buchprojekt ermöglicht haben, vor allem an Ulrike und Willms, die den Druck ermöglicht haben! Übrigens: Der Gewinn aus dem Buchverkauf geht an die Initiative DNAdigital.

Viel Spaß beim Lesen!

Vom Lernen und Lehren

Als ich Professor Jean-Pol Martin Anfang des Jahres kennen lernte war ich sehr überrascht und neugierig: Was muss das für ein Mensch sein, der nach jahrzehnte langer Arbeit an Universitäten und Schulen, immer noch den Elan eines euphorischen Studenten aus dem zweiten Semester ausstrahlt? Auf jeden Fall ein glücklicher Mensch. Warum Prof. Martin sich diese Euphorie erhalten konnte und warum er heute noch genauso engagiert in seinem Beruf und Leben voran schreitet, das kann uns dieses super Feature von Lutz Berger (Danke!) näher bringen – LdL-Podcast und Sprout:

Als SystemCoach und Kommunikationstrainer arbeite ich auch im Bildungsbereich: Viele Lehrende sind nach einigen Jahren des Engagements ausgepowert und müde. Von allen Seiten werden sie demotiviert: seien es die Medien, die mal wieder die Schulen und LehrerInnen negativ darstellen, sei es die Gesellschaft, die Beamtentum und Ferien vorwerfen, seien es die Eltern, die gerne familiäre Probleme von den Lehrenden gelöst haben wollen, seien es die KollegInnen, die mal wieder „rumzicken“, weil XY so engagiert ist (…). Von Pisa gar nicht zu reden.

Die Herausforderungen im Bildungsbereich sind sehr vielschichtig und können nicht von den Lehrenden allein gelöst werden. Der Stress im Schulalltag ist sehr groß. Um so erfreulicher, dass es nach wie vor (wie schon immer!) Menschen gibt, die es schaffen all dem entgegen zu wirken, in dem sie „einfach“ eine gute Arbeit machen. Sie lassen sich durch nichts und niemanden davon abbringen. Ein sehr schönes Beispiel dafür, dass es möglich ist lebenslang Freude, Spaß und Interesse an der Arbeit zu behalten. Nicht nur bei Lehrern oder Hochschullehrern! Unabhängig davon welche Lösungen die Politik (…) anbietet, kann in der Zwischenzeit (nicht selten ein Arbeitsleben lang) etwas getan werden! Danke, dass ich wieder einmal einen Menschen kennen lernen durfte, der genau das in die Welt trägt…

Die Neuronen – Metapher Mensch & Kommunikation

Metaphern sind sehr gut geeignet, um uns komplexe Zusammenhänge reduziert und verständlich näher zu bringen. Die Bedeutung eines Inhaltes/Begebenheit wird auf eine Geschichte übertragen. Schon als Kinder bekommen wir Metaphern aus dem Leben (Geschichten) vorgelesen, um besser zu verstehen, um uns in der großen weiten Welt besser zurecht zu finden. Auch im Coaching werden Metaphern als Werkzeug eingesetzt, um dem Klienten seine (Lebens) Situation in einer (netten) Geschichte zu „verpacken“. Einerseits kann der Klient so das eigene hoch komplexe Leben aus einer anderen Perspektive betrachten und verstehen (ohne es immer sofort zu durchschauen), andererseits entstehen häufig durch den neuen Blickwinkel Handlungsweisen, die auf das eigene Leben übertragen werden können. Metaphern sind also sehr gute Hilfsmittel, um unsere Welt, das Leben besser verstehen zu können und Handlungsspielräume klarer zu erfassen. Geschichten über Frösche, alte weise Männer und Frauen zeigen seit Jahrhunderten ihre positive Wirkung (…).

Ich möchte heute nicht über Frösche, Feen oder alte weise Indianer schreiben, sondern über Neuronen, Gehirne, Mensch und Kommunikation. Gleich vorweg möchte ich daran erinnern, dass es um ein Bild geht und nicht, um die wissenschaftlich betrachtete Funktionsweise des Gehirns. Metaphern erschaffen eine Bedeutung, die auf den Lebensalltag übertragen werden kann. Sie helfen uns komplexe Zusammenhänge besser zu verstehen.

Kommunikation bedeutet Austausch von Informationen. Unser Gehirn verarbeitet täglich Milliarden von Informationen, die auf uns einwirken. Die Neuronen (davon haben wir ca. 100 Milliarden) nehmen die Impulse / Informationen auf und verarbeiten sie. Jedes Neuron ist wiederum mit ca. 1000 anderen Neuronen verbunden, sie bilden die Synapsen. Das neuronale Netzwerk verarbeitet also die Informationen in einer Netzwerkstruktur. Wenn wir etwas gelernt haben, dann haben sich neue Strukturen, Netzwerke gebildet und wir haben das Wissen gespeichert. Kommt jetzt neues Wissen hinzu, so wird das Netzwerk um das neue Wissen erweitert, vergrößert. Das bedeutet, dass die neuronalen Netze weder starr, noch festgelegt sind. Sie verändern sich permanent.

Nun könnte man denken, dass sich der Mensch nur genügend Informationen aussetzen müsste und schon würde ein Super-Hirn entstehen. Ganz so ist es nicht: Denn die Informationen, die wir aufnehmen, müssen für uns schon von Bedeutung sein, damit die Neuronen andocken und ein festes Netzwerk des neuen Wissens kreieren. Ist das Wissen für uns nicht von Bedeutung (oder langweilig, oder…), dann bilden sich auch keine neuen (Wissens) Strukturen. Die Information, der elektrisch ausgesendeten Impulse verpufft in den unendlichen Weiten des Gehirns!

Kommen wir zur Kommunikation. Wenn wir die Informationsverarbeitung (Kommunikation) unseres Gehirns anschauen, dann könnten wir doch folgendes Bild entwickeln: Neuronen feuern (sehr schnell, permanent) – zunächst ohne zu werten – jede aufgenommene Information ab. Die anderen Neuronen entscheiden, ob sie diese Information für bedeutsam halten oder nicht. Bei Bedeutsamkeit docken sie an und schaffen ein neues Netzwerk (Information wird zu Wissen), welches sich u.a. auch durch Flexibilität auszeichnet und sich wiederum mit anderen Netzwerken im Gehirn verbindet. Ist die Information ohne Bedeutung verpufft sie einfach. Wenn wir dieses Bild der Kommunikation auf uns Menschen übertragen, dann könnte es folgendermaßen aussehen:

Wenn wir uns als Neuronen verstehen (die Metapher), dann bedeutet das in der Kommunikation, dass wir unsere Informationen / Impulse aussenden (abfeuern) und da, wo wir auf Resonanz / Interesse stoßen geht es weiter (wir docken an, andere docken an). Es entsteht eine erste Verbindung zu anderen Neuronen ;-), die zu mehr führt, führen kann. Wenn unsere Informationen (Kommunikation) keine Resonanz findet, dann suchen wir uns entweder Menschen, wo Resonanz entsteht, oder aber wir ändern unsere Kommunikation. Das Suchen nach resonanten Menschen ist nicht immer möglich, das Verändern der Kommunikation schon! Wenn wir nach dem Neuronen-Modell kommunizieren, dann entstehen viele neue flexible Netzwerke, die sich ausweiten können, wie die neuronalen Netzwerke des Gehirns. Es kann sich sozusagen durch die Kommunikation ein kollektives Wissen, oder im übertragenen Sinne ein kollektives Gehirn entwickeln. Wissen ist die Währung der Zukunft. Das hören und lesen wir immer wieder. Die kollektive Wissenskonstruktion unter diesem Aspekt betrachtet, könnte eine stabile Währung für die Zukunft bringen.

Auch das Internet passt sehr gut zu dieser Metapher der Neuronen. Hier werden täglich Unmengen an Information ins Netz gespeist und „wollen“ verarbeitet werden. Auch hier gilt das Gesetz der Resonanz: Informationen werden von den Neuronen (Menschen) nur dann verarbeitet, wenn sie deren Interesse wecken. Bei Interesse (Resonanz) entstehen dann weitere Verbindungen, die Information und/oder das Wissen breitet sich aus und zeigt sich im Netzwerk. Information und Wissen wird auf Blogs, in Wikis, in Social Networks, auf Twitter usw. verbreitet und weiter verarbeitet. Es emergiert zu neuem Wissen. Diese kollektive Wissenskonstruktion spaltet natürlich auch die Menschen, nicht nur im Internet. So sagen die Einen, dass die „Weisheit“ des Netzes überschätzt wird, da jeder etwas (auch Falsches) zum Wissen beiträgt und somit Wissen verfälscht (Richtig vs. Falsch). Dieses ist für die Befürworter weniger ein Problem, da sie auf die „Weisheit der Vielen“ vertrauen… (Resonanz, Bedeutung). Hier stehen wir wohl an einem Wendepunkt in der Geschichte: Die Wissenskonstruktion bleibt nicht mehr nur wenigen „Spezialisten“ vorbehalten, sondern kann sich im World Wide Web (weltweit) ausbreiten.

Seit Anfang Mai diesen Jahres hat sich eine kleine Gruppe, von „Freunden“ der Neuronen-Metapher, zum Neuronen-Netzwerk zusammengetan. Der beschriebenen Kommunikationsform folgend, wollen die „Neuronen“ Internet Projekte realisieren: „Das individuelle Gehirn erarbeitet Problemlösungen indem Milliarden von Neuronen interagieren. Das kollektive Gehirn erarbeitet Lösungen, indem viele Menschen im Internet wie Neuronen interagieren: schnell und vernetzt. Wir versuchen eine Kommunikationsarchitektur zu entwerfen, die sich am Gehirn orientiert. Diese Kommunikationsarchitektur wird in „Weltverbesserungsprojekten“ eingesetzt.“(Neuron Startseite) Im Neuron Wiki kann der interessierte Leser die Philosophie der Neuronen entdecken – meine Empfehlung!

Zurück zu Mensch und Kommunikation. Ich sehe in der Kommunikationsform der Neuronen ganz klare Vorteile: Es geht nicht um Richtig oder Falsch, sondern um Resonanz und Bedeutung. Es geht auch um Geschwindigkeit: wenn wir zulange warten, z.B. mit einer Antwort auf eine Email, oder bei einer aktuellen Frage, dann kann die Resonanz am Ende weg sein (und mit ihr das Neuron ;-). Entscheidungen treffen: Andocken, oder eben nicht. Es geht auch um ein Miteinander: Wenn jedes Neuron im Gehirn egoistisch arbeiten würde, dann wäre der Mensch Nichts, zumindest intellektuell gesehen. Nur durch das Zusammenwirken der Neuronen, je mehr desto besser, konnten wir auf die momentane Entwicklungsstufe kommen. Die Neuronen-Metapher zeigt auch, dass wir Anregungen brauchen, um zu wachsen. Setzen wir uns nur stupiden Sachen und/oder Umgebungen aus, dann brauchen wir uns nicht über eine „Verdummung“ zu beschweren, oder zu wundern.

Der Herausforderung einer immer komplexer und komplizierter werdenden Welt (auch im persönlichen Leben) zu begegnen, kann ein Neuron allein nicht gewachsen sein. Die enormen Möglichkeiten der flexiblen neuronalen Netze (Individuell/Kollektiv) mit komplexen Zusammenhängen umzugehen, bringen neue Lösungen und Möglichkeiten, die wir dringend brauchen. Die aktuellen Ereignisse in der globalen Welt spiegeln uns das sehr gut. Ich bin gespannt, wie sich unsere Gesellschaft weiter entwickeln wird – nutzen wir die Chance? Möchten Sie sie nutzen? Ich tue es und staune täglich!

Die Welt, wie sie mir gefällt Teil 1: Welt und Wirklichkeit

Vielleicht auch eine Welt, wie Sie Ihnen gefällt? Wie Teil 1 schon andeutet, wird es mehrere Teile zum Selbstverständnis meiner Arbeit, meines Lebens geben. Leben und Arbeiten, Arbeiten und Leben – diese Trennung findet bei mir schon seit langem nicht mehr statt – ich nenne es einfach Leben. Man könnte diesen Part auch Philosophie nennen, oder einfach nur (Lebens-) Einstellung…

Heute möchte ich Sie an einigen „meiner“ Grundgedanken und Vorannahmen auf meinem Weg als Coach – als Mensch – teilhaben lassen. Folgende Leitsätze und Motive haben mich seit 1999 (ich habe damals meine Ausbildung zum NLP-Practitioner gemacht) in meinem Leben (und Arbeiten) sehr geprägt. Diese heuristischen Vorannahmen beruhen vor allem auf den Ansätzen von Gregory Bateson, Fritz Perls, Virginia Satir, Milton H. Erickson und Alfred Korzybski:

  • Jedes Verhalten ist Kommunikation.
  • Körper und Geist sind Teile desselben Systems und beeinflussen sich gegenseitig.
  • Menschen reagieren auf ihre subjektive Abbildung der Wirklichkeit, sie orientieren sich an ihrem eigenen Modell der Welt, welches sie aufgrund ihrer Erfahrungen geschaffen haben.
  • Diese Modelle lassen sich auch als mentale Landkarten bezeichnen.
  • Alle Menschen verfügen über Ressourcen und Fähigkeiten, die sie nutzen können, um ihre Ziele zu erreichen. Sie können lernen sich diese Ressourcen (wieder) zugänglich zu machen.
  • Eine Landkarte ist nicht das Gebiet. Paul Watzlawik sagt es sinngemäß so: Wenn wir Schweine denken, haben wir dennoch keine Schweine im Kopf. Landkarten sind zur Orientierung, sie helfen uns, uns in der Wirklichkeit zurecht zu finden.
  • Durch Veränderung dieser Landkarten (oder Modelle), ändert sich auch unsere Wirklichkeit .
  • Menschen wählen immer die beste, der ihnen zur Verfügung stehenden Wahlmöglichkeiten.
  • Hinter jedem Verhalten steckt eine positive Absicht.
  • Wahlmöglichkeiten zu haben ist besser, als keine Wahlmöglichkeiten zu haben.
  • Die Bedeutung in der Kommunikation, liegt in der Reaktion, die du bekommst.
  • Wenn das, was du tust nicht funktioniert, tue etwas anderes.
  • Fehler bedeuten nicht Versagen, sondern Feedback.
  • Probleme sind Lösungen, die auf dem Kopf stehen 😉
  • Sich an Lösungen und Zielen zu orientieren ist effektiver, als an den Problemen.
  • Alles, was Menschen tun kann modelliert werden.
[Quelle: Hans Maas, Ausbildungsskript NLP_Pratitioner, Kassel, Mai 1998]

Bis heute bin ich immer wieder begeistert, über diese scheinbare Einfachheit dieser Grundannahmen. Sich daran auszurichten verändert sehr vieles. Wahlmöglichkeiten haben, Fehler machen „dürfen“, Ressourcen zugänglich machen, Lösungen und Ziele statt Probleme (…) – dieses Modell, diese Landkarte, ermöglicht unglaubliche Entwicklung, im Gegensatz zu starren Modellen, die einengen bzw. Dinge für feststehend, nicht veränderbar betrachten…

Welt und Wirklichkeit: Paul Watzlawik fragt, mit seinen Buchtitel: „Wie wirklich ist die Wirklichkeit?“ Antwort: Wir wissen es nicht. Das beschriebene Modell ermöglicht uns die eigenen Modelle und Landkarten Tag für Tag zu prüfen. Vielleicht zu modifizieren, oder durch andere, aktuellere, passendere Modelle zu ersetzen. Wir verändern uns jeden Tag, die Menschen um uns herum verändern sich jeden Tag – also was liegt näher, als die Modelle und Landkarten immer wieder an das Gebiet anzupassen? Ähnlich einem Navigationssystem, welches sich auch immer wieder updatet, Staus und Baustellen berücksichtigt, neue Straßen ins System integriert usw. Das System ist aktuell und wir kommen am schnellsten und direktesten zu unserem Ziel… (Fortsetzung folgt)